"Trüberbrook" bestes deutsches Spiel Das sind die Gewinner des Deutschen Computerspielpreises
Am Dienstag fand zum elften Mal der Deutsche Computerspielpreis statt. Eine 32-köpfige Jury kürte dabei die besten Games. Das sind die Gewinner.
"Trüberbrook" aus der Spieleschmiede bildundtonfabrik ist zum besten deutschen Computerspiel gekürt worden. Die Macher des Games, das inmitten einer fiktiven Schwarzwald-Idylle spielt, gewannen am Dienstag in Berlin bei der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises den mit 110.000 Euro höchstdotierten Preis. Zur festlichen Gala waren rund 700 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur geladen, darunter Verkehrsminister Andreas Scheuer, TV-Darsteller Julian F.M. Stoeckel, oder Sängerin Namika.
Der Bundesverkehrsminister hatte ein besonderes Geschenk für die Branche dabei: Die Bundesregierung fördere ab sofort die Entwicklung von Computerspielen "Made in Germany", kündigte Scheuer an. Insgesamt stelle sein Ministerium in zwei Stufen 50 Millionen Euro zur Verfügung. "Wir freuen uns auf eine rege Resonanz der Computerspielgemeinde."
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Der Deutsche Computerspielpreis gilt als wichtigste Auszeichnung der Branche in Deutschland und wird vom Verband game gemeinsam mit der Bundesregierung verliehen. Preisgelder in Höhe von insgesamt 590.000 Euro stehen zur Verfügung.
Die 32-köpfige Jury hatte aus 272 Einreichungen die Gewinner in insgesamt 13 Kategorien ermittelt. Kriterien sind Spielspaß, Unterhaltung, künstlerische Qualität, Innovationscharakter oder pädagogisch-didaktischer Wert. Die 14. Kategorie ist der Publikumspreis – ihn gewann das Rollenspiel "Thronebreaker: The Witcher Tales" des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt Red. Als "Bestes Kinderspiel" wurde "Laika" von den Berliner Entwicklern Mad About Pandas gekürt. "Bestes Jugendspiel" wurde "Unforseen Incidents" von Blackwoods Entertainment aus Bochum und Application Systems aus Heidelberg.
Auch Serios Games ausgezeichnet
Auch Spiele, die einen ernsten Hintergrund haben und nicht primär der Unterhaltung dienen, wurden bedacht. In der Kategorie "Bestes Serious Game" holte sich die Hamburger Spieleschmiede Daedalic Entertainment den Preis mit "State of Mind", einem dystopischen Game, in dem die Handlung in einem futuristischen Berlin im Jahr 2048 angesiedelt ist, in der es aufgrund der digitaler Überwachung keine Privatsphäre mehr gibt. "Bestes internationales Spiel" wurde das Action-Adventure "God of War" von Sony Interactive Entertainment, das in der griechischen Antike spielt.
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"Trüberbrook" erhielt am Dienstag auch den Preis für die "Beste Inszenierung". Die Handlung des Adventure-Spiels entführt in eine deutsche Provinzidylle im Jahr 1967. Den amerikanischen Studenten Hans Tannhauser verschlägt es durch ein Preisausschreiben in das fiktive Trüberbrook. Nachdem ihm eine Abhandlung über Quantenphysik gestohlen wird und er auf die Paläoanthropologin Gretchen Lemke stößt, geht das Abenteuer los. Doch nicht nur die kuriose Geschichte zeichnet das Spiel aus: Die Entwickler der bildundtonfabrik modellierten die Hintergründe mit viel Liebe zum Detail sämtlich von Hand und fotografierten sie anschließend ab. Mit Hilfe der Fotogrammetrie wurden die Szenen in dreidimensionale Ansichten umgewandelt, die die außergewöhnliche Atmosphäre des Spiels ausmachen.
- Nachrichtenagentur dpa