Entwicklerkonferenz I/O Neues Android P: Wie Google unser Leben erleichtern will
Googles nächstes mobiles Betriebssystem heißt Android P. Es soll das Leben leichter machen – mit der Hilfe von künstlicher Intelligenz.
Die aus Nutzersicht wichtigste Neuerung: Unter Android P soll der Akku länger halten. Dave Burke, Vize-Chef für Technik bei Google, sagte dazu: "Wir alle haben das schon mal erlebt. Ihr wisst, dass der Akku in Ordnung ist, aber dann gibt es diesen einen Tag, wo er schneller entlädt als gewöhnlich."
Um dieses Problem zu lösen, soll das neue Android mithilfe von maschinellem Lernen vorhersehen, welche Apps der Anwender nutzen wird. Das System wird die Energie entsprechend einteilen: Oft genutzte Apps bekommen eine höhere Priorität als weniger genutzte.
Eine andere Funktion: verbesserte automatische Helligkeit. Mit Android P soll das Smartphone lernen, welche Helligkeit in welcher Umgebung Nutzer bevorzugen. Laut Burke funktioniert das so gut, dass die Hälfte aller Testnutzer weniger Einstellungen an der Helligkeit vornahmen als bei früheren Android-Versionen.
Google will auch App-Nutzung vorhersagen
Google will seinen Nutzern zudem helfen, "schneller ihre nächste Aufgabe auszuführen". Die Funktion "App-Aktionen" soll vorhersehen, was Anwender als nächstes machen wollen. Steckt der Nutzer beispielsweise Kopfhörer an, öffnet Android Spotify mit dem zuletzt gespielten Song.
Eine ähnliche Funktion soll "Slices" erfüllen. Auf der Entwicklerkonferenz I/O führte Google das Feature anhand eines Beispiels vor: Jemand sucht in der Google-Suche nach "Lyft". Über die App können Nutzer ein privates Taxi bestellen. Mithilfe von "Slices" zeigt die Google-Suche neben den gewohnten Suchergebnissen auch Kosten und Dauer einer Fahrt, zum Beispiel zur Arbeit oder nach Hause.
"Google, hilf mir, mein Leben in den Griff zu bekommen"
Wer sich oft in seinem Smartphone verliert, dem bietet Google neue Funktionen, um die Nutzung zurückzufahren: Auf einem Dashboard listet Android Informationen über das Nutzungsverhalten. Beispielsweise wie oft jemand welche Apps verwendet oder wie oft er das Smartphone entsperrt. In den neuen Einstellungen können Anwender ein Nutzungs-Limit für Apps festlegen. Und wer auf keinen Fall gestört werden möchte, dreht bei Android P das Smartphone um. Damit unterbindet er auch Vibrationen durch Benachrichtigungen. So soll die "digitale Zufriedenheit" der Nutzer – wie Google es nennt – gefördert werden.
Mit sichtlichem Stolz präsentiert Google die neue Schlafen-Funktion. Sameer Samat, Google-Vize-Chef für Produktmanagement sagt dazu: "Nachts gut zu schlafen, ist wichtig. Technologie sollte uns dabei helfen und nicht davon abhalten." Bei Android P können Nutzer im System einstellen, wann sie schlafen wollen. Android entfärbt daraufhin den Bildschirm. Laut Samat soll die gräuliche Farbe den Schlaf verbessern. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass Probanden nachts schlechter einschlafen, wenn sie kurz zuvor blauem Licht von Bildschirmen ausgesetzt waren.
Neues Design soll Nutzen vereinfachen
Google hat auch Änderungen am Design vorgenommen. Auf den ersten Blick wirkt das Ganze farbenfroher. Nutzer sollen zudem mit wenigen Klicks schneller und einfacher durch das Smartphone navigieren können. Am unteren Teil des Bildschirms werden zudem fünf Apps vorhergesagt, von denen Android denkt, dass der Nutzer sie verwenden will.
Beta im Umlauf, Name noch unbekannt
Wer die neueste Android-Version testen möchte, kann seit Dienstag die Beta-Version kostenlos herunterladen. Google listet folgende kompatible Smartphone-Modelle:
- Sony Xperia XZ2
- Xiaomi Mi Mix 2S
- Nokia 7 Plus
- Oppo R15 Pro
- Vivo X21
- OnePlus 6
- Essential PH-1
Was bisher aber noch unbekannt ist: der Name. Bisher bennent Google Android-Modelle nach Süßigkeiten. Die letzte Version heißt: "Oreo". Wofür das P steht, ist noch unbekannt.
- Beta von Google Android
- Artikel auf Techradar
- Eigene Recherchen