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China: Firmen überwachen Gehirnströme von Arbeitern


"Kein Platz für Fehler"
Chinesische Firmen überwachen Gefühle von Arbeitern

Von t-online, avr

05.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Arbeiter in einer Fabrik in Chongqing: Überwachung von GefühlenVergrößern des Bildes
Arbeiter in einer Fabrik in Chongqing: Überwachung von Gefühlen (Quelle: Symbolbild/imago-images-bilder)
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Konzerne in China nutzen Sensoren, um die Gehirnströme ihrer Mitarbeiter zu messen. Sie versprechen sich davon Informationen über den Gemütszustand der Belegschaft und mehr Produktivität.

Wie die Zeitung "South China Morning Post" berichtet, sollen die Sensoren in Helmen und anderen Kopfbedeckungen von Arbeiten installiert sein. Auch das Militär wurde mit dieser Technologie ausgerüstet. Die Sensoren sollen Emotionen von Arbeitern feststellen können. Vor allem Extremzustände wie beispielsweise Wut, Angst oder Depression sollen erkennbar sein.

Diese Informationen verarbeitet eine Künstliche Intelligenz. Die Zeitung zitiert dazu die Psychologin Jin Jia. Sie sagt, dass "ein aufgewühlter Arbeiter in einer Schlüsselposition die gesamte Produktion beeinflussen könnte". Dadurch könnten auch Kollegen in Gefahr geraten. In diesem Fall würde das System einen Manager kontaktieren. "Der würde dem Arbeiter dann frei geben oder an eine andere Stelle versetzen", sagt Jin. "Manche Jobs erfordern hohe Konzentration. Da ist kein Platz für Fehler."

Laut Jin hatten die Arbeiter anfangs Angst, dass ihre Gedanken gelesen werden. Mit der Zeit gewöhnten sie sich jedoch an die Sensoren.

Alles nur Show?

Angeblich hat ein Unternehmen dank des Systems bereits 300 Millionen Dollar mehr verdient. Die Online-Fachpublikation "MIT Technology Review" bezweifelt allerdings diese Zahl. Dort heißt es, dass solche Sensoren Gehirnströme nur begrenzt messen können. Die entsprechenden Firmen geben zu dem System kaum Informationen heraus.

Auch wenn die Technologie noch nicht ausgereift sein mag, warnen Experten bereits vor möglichen Folgen. So könnten Konzerne das System missbrauchen, um "Gedanken zu kontrollieren und die Privatsphäre zu verletzen".

China plant massive Überwachung

Der chinesische Staat ist in der Vergangenheit bereits mit dem sogenannten sozialen Bewertungssystem negativ aufgefallen. Dabei handelt es sich um ein System, bei dem die Regierung Daten aller Chinesen sammelt und auswertet. Eine Bewertungsskala bestimmt, wie der entsprechende Bürger belohnt, beziehungsweise bestraft wird. Chinesen mit einem schlechtem Scoring-Wert wird zum Beispiel das Buchen eines Fluges verweigert. Das System soll bis 2020 ausgereift sein.

Verwendete Quellen
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