Datenschutz Verbraucherschützer fordern Standards für Fitnesstracker

Fitnessarmbänder zählen die Schritte, überwachen den Schlaf und zeichnen den aktuellen Standort auf. Allerdings werden auch immer wieder Sicherheitslücken entdeckt. Standards sollen da helfen.
Fitnessarmbänder, Schrittzähler und andere digitale Geräte zur Erfassung von körperlichen Aktivitäten dürfen nicht zur Überwachung und Kontrolle der Nutzer missbraucht werden – diese Forderung steht im Zentrum von 14 Handlungsempfehlungen für die Gestaltung solcher "Wearables", die das rheinland-pfälzische Verbraucherschutzministerium am Donnerstag in Mainz vorstellte. Wearables müssten von Anfang an verbraucher- und datenschutzfreundlich ausgelegt sein, sagte Staatssekretärin Christiane Rohleder (Die Grünen).
Die Empfehlungen sind Ergebnis eines gemeinsamen "Verbraucherdialogs" mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und dem Landesdatenschutzbeauftragten Dieter Kugelmann. Bei Überprüfungen der verfügbaren Geräte sei vielfach festgestellt worden, "dass Verbraucher nicht Herr oder Frau der gesammelten Daten sind", sagte Ulrike von der Lühe als Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Die Verbraucher müssten ein besseres Gefühl für die Sicherheit dieser Produkte bekommen.
Ganz besondere Daten
"Datenschutzrechtlich sind das besondere Daten; Gesundheitsdaten unterliegen verstärkten Anforderungen", sagte Datenschutzbeauftragter Kugelmann. Sich nach den Empfehlungen zu richten, könne für die Hersteller auch ein wichtiger Vorteil im Wettbewerb sein.
"Wearables" bieten nach den Worten Rohleders ein großes Potenzial für Prävention von Krankheiten und ein gesundheitsbewussteres Verhalten. Aber "wenn der Körper online geht, werden äußerst sensible Daten erhoben". Die Handlungsempfehlungen sollen auf der nächsten Konferenz der Verbraucherschutzminister der Bundesländer vorgestellt werden –"wir hoffen, dass wir mit diesem jetzt vorgelegten Praxisleitfaden auch Anstöße für die bundesweite Debatte geben können", sagte die Staatssekretärin.
- dpa