Neue Nutzungsbedingungen Jetzt gehen noch mehr Daten von Whatsapp an Facebook
WhatsApp wird die Telefonnummern seiner Nutzer künftig an Facebook weitergeben. Das hat der Chat-Dienst auf seinem Unternehmensblog bekanntgegeben. Widerspruch ist nur bedingt möglich.
Indem WhatsApp die Telefonnummern mit Facebook verbinde, könne der Dienst das Nutzerverhalten genauer analysieren und besser gegen Spam vorgehen, schreibt der Dienst in seiner Ankündigung der neuen Nutzungsbedingungen. Außerdem könne Facebook auf diese Weise besser Freunde finden und zielgenauere Werbung ausliefern.
Wenn zum Beispiel ein WhatsApp-Nutzer seine Handy-Nummer auch mit Händlern geteilt habe, die Anzeigen bei Facebook schalten und dafür ihre Datenbanken hochluden, könnten ihm durch den Abgleich Angebote des Geschäfts eingeblendet werden.
WhatsApp teilt auch mit Instagram
Zum anderen solle innerhalb der Facebook-Gruppe auch ein Dienst wie die Fotoplattform Instagram WhatsApp-Daten nutzen können, um Nutzer zum Folgen vorzuschlagen.
WhatsApp erklärt, man habe "im Moment" nicht vor, sogenannte optionale Account-Informationen wie zum Beispiel Profilnamen, Profilfoto oder Statusmeldung mit Facebook zu teilen.
Zugleich betonte WhatsApp, dass Facebook auf keinen Fall Zugang zum Inhalt von Kurzmitteilungen bekommen werde. Mit der Einführung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung im Frühjahr seien sie ohnehin nur für die beteiligten Nutzer und nicht einmal für WhatsApp selbst einsehbar. WhatsApp bleibe zudem werbefrei, versicherte Mitbegründer Jan Koum.
Widerspruch nur bedingt möglich
Bestehende WhatsApp-Mitglieder könnten zumindest der Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Facebook-Werbung und Freunde-Vorschläge widersprechen, erklärte das Unternehmen. An Facebook weitergegeben werde die Telefonnummer künftig aber in jedem Fall, wenn man die App weiternutzen wolle.
Mit der Telefonnummer können Profile eindeutig einer bestimmten Person zugeordnet werden. Zugleich macht sie es einfacher, für die Sicherheit bei Online-Diensten zu sorgen, weil über sie zum Beispiel eine Zwei-Stufen-Authentifizierung laufen kann.
Was ändert sich sonst noch?
In den neuen Nutzungsbedingungen geht es auch um die Pläne, WhatsApp für die Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen einzusetzen.
WhatsApp schafft erste Grundlagen für die geplante Öffnung des Dienstes für die Kommunikation zwischen Nutzern und Unternehmen. Dabei gehe es etwa um Informationen zu Bestellungen oder Versand-Benachrichtigungen. "So kannst du zum Beispiel Informationen zum Flugstatus für eine bevorstehende Reise, einen Zahlungsbeleg für etwas, das du gekauft hast, oder eine Benachrichtigung bezüglich eines Liefertermins erhalten." WhatsApp machte bisher keine Angaben dazu, wie der Service konkret aussehen soll.
Facebook hatte WhatsApp im Herbst 2014 für rund 22 Milliarden Dollar übernommen. Der Kurzmitteilungsdienst hat inzwischen mehr als eine Milliarde Nutzer.