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RTL behauptet Elektrofachmärkte setzen Störsender gegen Mobilfunk ein


RTL-Bericht
Störsender in Elektrofachmärkten legt Mobilfunk lahm

Von t-online
Aktualisiert am 21.08.2013Lesedauer: 2 Min.
Handyverbot im Elektromarkt?Vergrößern des Bildes
Handyverbot im Elektromarkt? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Eine große Kette von Elektronikmärkten hindert seine Kunden am direkten Preisvergleich über das Internet. Das will der Fernsehsender RTL herausgefunden haben. Ein Verkaufsleiter sagte dem Sender, die Firmenleitung lasse illegale Handy-Störsender in Filialen einbauen, um die Internetverbindung von Smartphones und Tablets zu blockieren. Stichhaltige Beweise liefert RTL allerdings nicht.

In der Sendung "Nicht mit uns! Die große Schnäppchen-Lüge" zeigte RTL, mit welchen Tricks Einzelhändler versuchen, ihre Kunden zum Kauf zu animieren. Unter anderem wollten die Reporter dabei auch einem Smartphone-Mythos auf den Grund gehen: Angeblich stören große Elektro-Discounter bewusst den Mobilfunk, um die Kunden vom Preisvergleich im Internet abzuhalten.

Störsender werden heimlich installiert

Ein anonymer Informant bestätigte diesen Verdacht in der Sendung. Er selbst arbeite als Verkaufsleiter einer Filiale für eine der großen Handelsketten, die ihre Kunden mit Schnäppchenpreisen locke. Um welchen Markt es sich dabei handelt, verschweigt der Sender.

Im Interview gibt der Mann an, dass in jeder der Filialen seines Arbeitgebers bis zu fünf Störsender angebracht seien. Diese legen den Mobilfunk und somit den Empfang des Mobiltelefons komplett lahm. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen wurde laut RTL eidesstattlich versichert.

Die Sender würden von speziellen Handwerkertrupps installiert, meist unter falschem Vorwand. Der jeweilige Marktleiter wisse nichts davon. Die Entscheidung über die Störsender treffe laut dem Informanten die Geschäftsleitung der Elektronikmarktkette.

Gefährliche Praxis

Das Anbringen beziehungsweise Verwenden, Verkaufen und Importieren solcher Störsender ist EU-weit für Privatpersonen verboten, nur staatliche Instanzen dürfen diese nach Zustimmung der Bundesnetzagentur etwa für die Terror- und Verbrechensbekämpfung nutzen. Im Missbrauchsfall drohen erhebliche Strafen, da solche Sender auch das Absetzen eines Notruf verhindern.

Mythos nicht bewiesen

Welche Elektronikkette wissentlich gegen das Gesetz verstoßen soll, um Kunden-Smartphones zu blockieren, bleibt leider schleierhaft. Das Technik-Magazin Golem fragte den Discounter Media Markt, ob er diese Praxis anwende. Eine Unternehmens-Sprecherin versicherte, dass in den Märkten keine Störsender eingesetzt würden. Vielmehr könne die Bauweise vieler Filialen als Erklärung für den schlechten Empfang dienen.

Viele der Geschäftsräume von Elektrofachmärkten wie Media Markt, Saturn, Expert oder Euronics sind in fensterlosen Hallen mit Metallfassade untergebracht oder in großen Kaufhäusern teils sogar unterirdisch. Solche Gegebenheiten führen somit zu einer Verschlechterung von Mobilfunk-Verbindungen oder verhindern diese sogar ganz – die vermutlich plausiblere und leichter zu beweisende Erklärung für den Mythos „Störsender im Kaufhaus“.

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