Mehr Macht für Eltern von Jugendlichen Instagram führt Teen-Konten in Deutschland ein
Meta wurde immer wieder vorgeworfen, zu wenig für den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu tun. Für eine App gibt es nun einschneidende Veränderungen.
Instagram bringt seine Schutzfunktion für Jugendliche jetzt auch nach Deutschland. Eltern von Teenagern bekommen damit mehr Kontrolle darüber, wie ihre Kinder die App nutzen.
Instagram weist Jugendlichen künftig automatisch "Teen-Konten" zu und schränkt zahlreiche Funktionen ein. Nutzer unter 16 Jahren können die Schutzfunktion nur mit Zustimmung ihrer Eltern lockern.
Instagram-Nachtruhe
Zu den Schutzmechanismen, die bis zum Alter von 16 Jahren nicht ohne die Eltern geändert werden können, gehören:
- Nachtmodus: Zwischen 22 und 7 Uhr werden Benachrichtigungen stummgeschaltet und automatische Antworten auf Direktnachrichten verschickt.
- Zeitlimit: Benachrichtigungen fordern Teenager auf, die App nach 60 Minuten Nutzung pro Tag zu verlassen.
- Private Konten: Teenager müssen neue Follower erst akzeptieren, damit diese ihre Beiträge sehen können.
- Einschränkungen: sogenannte sensible Inhalte etwa über kosmetische Eingriffe oder Gewalt werden eingeschränkt, beleidigende Wörter und Ausdrücke aus den Kommentaren herausgefiltert.
KI sucht Teens, die sich für Erwachsene ausgeben
Eltern können zudem prüfen, mit wem ihre Teenager-Kinder in den vergangenen sieben Tagen gechattet haben. Den Inhalt der Nachrichten können sie dabei nicht sehen. Außerdem können Eltern ein Zeitlimit für die tägliche Nutzung setzen, nach dem die App nicht mehr verfügbar ist – oder den Zugang für bestimmte Zeiträume sperren.
Zu den Neuerungen gehört auch eine KI-Funktion, die nach falschen Altersangaben sucht. Damit ließe sich abschätzen, ob sich Teenager für Erwachsene ausgeben, so Instagram. Die so aufgespürten Nutzer werden ebenfalls in Teen-Konten verlagert – mit der Option, die Einschränkungen loszuwerden, falls die Software sich irrte.
- about.instagram.com: "Teen-Konten – Standard-Schutz für Teens, weniger Sorgen für Eltern"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa