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Samsung und LG: Smart-TVs senden heimlich Screenshots an Hersteller


Privatsphäre in Gefahr
Smart-TVs senden regelmäßig Screenshots an Hersteller

Von t-online, mho

09.10.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 100272001Vergrößern des Bildes
Der Einsatz von ACR soll dazu dienen, "das Fernseherlebnis seiner Nutzer zu verbessern". (Quelle: via www.imago-images.de/imago)

Viele Smart-TVs machen heimlich Screenshots vom Bildschirm, so eine aktuelle Studie. Was Sie wissen sollten und wie Sie die Funktion abstellen können.

Ein internationales Forscherteam aus London, Madrid und den USA hat aufgedeckt, dass beliebte Smart-TV-Modelle mehrmals pro Sekunde Screenshots vom Bildschirm anfertigen und diese an die Hersteller senden. Die Studie zeigt, dass diese Praxis auch dann stattfindet, wenn Nutzer externe Geräte wie Spielkonsolen oder Laptops über HDMI anschließen.

Betroffen seien laut der Untersuchung mindestens Geräte der Marken Samsung und LG. Zunächst hatte das Tech-Portal "t3n" darüber berichtet.

Häufigkeit der Datenerfassung variiert

Die Hersteller nutzen die Bilder sowie Audioaufnahmen für die sogenannte Automatic Content Recognition (ACR). Ziel ist es, das Verhalten der Nutzer zu analysieren und basierend darauf gezielte Werbung auszuspielen. Das Tracking erfolgt laut den Forschern direkt über das Betriebssystem des Smart-TVs und nicht durch Drittanbieter.

Die Studie ergab erhebliche Unterschiede in der Häufigkeit der Datenerfassung zwischen den untersuchten Marken. Samsung-Fernseher machten alle 500 Millisekunden einen Screenshot, während LG-Geräte sogar alle zehn Millisekunden ein Bildschirmfoto anfertigten. Die gesammelten Daten wurden bei Samsung-Geräten jede Minute an einen Server gesendet, bei LG sogar alle 15 Sekunden.

Immerhin sind nicht alle Inhalte von diesem Tracking betroffen. Die Forscher stellten fest, dass Angebote von Streaming-Diensten wie Netflix sowie gespiegelte YouTube-Videos vom Smartphone oder Laptop nicht auf den ACR-Servern landen. Anders verhält es sich beim klassischen Antennenfernsehen oder bei der Nutzung von Geräten, die über HDMI an den Fernseher angeschlossen sind – etwa Spielekonsolen.

Datenschutzbedenken und rechtliche Fragen

Diese Praktiken werfen ernsthafte Datenschutzbedenken auf. Bereits 2020 kritisierte das Bundeskartellamt die Hersteller vieler Smart-TVs wegen "schwerwiegender Transparenzmängel", die möglicherweise gegen die Datenschutzgrundverordnung verstoßen. Die aktuelle Studie unterstreicht diese Bedenken und zeigt, dass die Problematik weiterhin besteht.

In einer Stellungnahme gegenüber "t3n" erklärte Samsung, dass der Einsatz von ACR dazu diene, "das Fernseherlebnis seiner Nutzer zu verbessern". Das Unternehmen betonte zudem, dass die Daten "ausschließlich über eine anonymisierte Identifikationsnummer erfasst" würden und keine Bilder gespeichert würden. LG erklärte dem Portal, dass LG Ads als eigenständiges Unternehmen für personalisierte Werbung verantwortlich sei.

So können Sie das Tracking deaktivieren

Verbraucher haben die Möglichkeit, das ACR-Tracking in den Datenschutzeinstellungen ihres Smart-TVs zu deaktivieren. Allerdings ist dieser Prozess laut der Studie kompliziert und erfordert das Aktivieren oder Deaktivieren von sechs bis elf verschiedenen Optionen in den TV-Einstellungen.

Bei Samsung-Geräten finden sich die relevanten Einstellungen unter "Support" und "Nutzungsbedingungen", wo die "Viewing Information Services" deaktiviert werden können. Auf LG-Fernsehern verbirgt sich die ACR-Funktion hinter dem Namen "Live Plus".

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