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Kaspersky-Verbot: USA stoppen russische Software wegen Sicherheitsrisiko


Sicherheitsrisiko durch Russland
US-Regierung verbietet Kaspersky-Software

Von t-online, mho

21.06.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 146628227Vergrößern des BildesKaspersky erneut im Fokus: Die US-Regierung verbietet den Verkauf der Software in den USA. (Quelle: Jakub Porzycki/imago-images-bilder)

Die US-Regierung hat den Verkauf der Antivirensoftware Kaspersky in den Vereinigten Staaten verboten. Grund dafür sind mögliche Verbindungen zum Kreml.

Kaspersky Lab ist ein weltweit bekannter Anbieter von Cybersicherheitslösungen, dessen Produkte auch in Deutschland weit verbreitet sind. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe die US-Regierung nun entschieden, dass der Einfluss Russlands auf das Unternehmen ein erhebliches Risiko darstelle.

"Russland hat gezeigt, dass es in der Lage ist und die Absicht hat, russische Unternehmen wie Kaspersky auszunutzen, um die persönlichen Daten von Amerikanern zu sammeln und als Waffe einzusetzen", erklärte Handelsministerin Gina Raimondo.

Konkrete Gefahren durch privilegierten Zugriff

Der privilegierte Zugang der Kaspersky-Software zu Computersystemen könnte es ermöglichen, vertrauliche Informationen zu stehlen oder Schadsoftware zu installieren und wichtige Updates zurückzuhalten. Besonders brisant sei dies, da laut einer nicht näher genannten Quelle auch Anbieter kritischer Infrastrukturen sowie staatliche und lokale Behörden zu den Kunden von Kaspersky zählen würden.

Der demokratische Senator Mark Warner betonte: "Wir würden niemals einer gegnerischen Nation die Schlüssel zu unseren Netzwerken oder Geräten geben. Es ist also verrückt zu glauben, dass wir weiterhin zulassen würden, dass russische Software mit dem tiefstmöglichen Gerätezugang an Amerikaner verkauft wird."

Konsequenzen für Nutzer und Unternehmen

Der Verkauf der Software soll ab dem 20. Juli 2024 verboten werden. Ab dem 29. September 2024 solle es für Nutzer dann auch keine Updates mehr geben. Dadurch hätten Unternehmen noch eine gewisse Zeit, um Alternativen zu finden.

Verkäufer und Wiederverkäufer, die gegen diese Beschränkungen verstoßen, müssen mit Geldstrafen rechnen. Vorsätzliche Verstöße könnten sogar strafrechtlich verfolgt werden. Nutzer der Software selbst müssen zwar keine rechtlichen Sanktionen befürchten, werden aber dringend aufgefordert, auf andere Lösungen umzusteigen.

Reaktionen aus Russland

Kaspersky selbst wies darauf hin, dass die Entscheidung auf "dem gegenwärtigen geopolitischen Klima und theoretischen Bedenken" basiere und nicht auf einer umfassenden Bewertung ihrer Produkte und Dienstleistungen. In einer Erklärung betonte das Unternehmen, es habe "mit seinen Reports und seinem Schutz vor einer Vielzahl von Bedrohungsakteuren, die es auf die Interessen der USA und ihren Verbündeten abgesehen haben, tatsächlich sogar einen wichtigen Beitrag geleistet." Zudem kündigte Kaspersky an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, um das Verbot anzufechten.

Schon seit Jahren stehen Kasperskys Aktivitäten unter Beobachtung. Bereits 2017 hatte das US-Heimatschutzministerium (Department of Homeland Security) den Einsatz von Kasperskys Antivirenprodukten in Bundesbehörden verboten – wegen angeblicher Verbindungen zu russischen Geheimdiensten.

Nun zeigt sich erneut wachsender Druck auf das Unternehmen aufgrund Moskaus Kriegshandlungen in der Ukraine. Durch das neue Verkaufsverbot wolle die USA jegliche Risiken durch mögliche russische Cyberangriffe ausschließen – insbesondere in Zeiten erhöhter geopolitischer Spannungen.

Auswirkungen auf Deutschland?

Inwieweit die Entscheidung der US-Regierung auch Auswirkungen auf deutsche Nutzer haben könnte, bleibt abzuwarten. Während bisher keine konkreten Maßnahmen gegen Kaspersky in Deutschland bekannt sind, könnte dieser Schritt der USA durchaus Diskussionen über Cybersicherheitsrisiken auch bei uns anstoßen.

Bereits im März 2022 hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Warnung vor dem Einsatz von Kaspersky ausgesprochen. Hintergrund ist ein Gesetz, das es der russischen Regierung ermöglicht, auf Daten von Unternehmen zuzugreifen.

Verwendete Quellen
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