Nach Leck an Raumkapsel Rekord auf der ISS: Raumfahrer kehren nach über einem Jahr auf die Erde zurück
Eigentlich hatten die Raumfahrer längst wieder auf der Erde sein sollen. Nun sind Rubio, Prokopjew und Petelin endlich gelandet – mit einem Rekord im Gepäck.
Nach mehr als einem Jahr im Weltraum sind der US-Astronaut Frank Rubio sowie die beiden russischen Kosmonauten Sergej Prokopjew und Dmitri Petelin gemeinsam sicher auf die Erde zurückgekehrt. Mit 371 Tagen im Kosmos handelte es sich um die längste, allerdings so nicht geplante Mission auf der Internationalen Raumstation ISS, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilte.
Die drei Raumfahrer waren am 21. September 2022 zur ISS gestartet. Nun setzten sie mit der Raumkapsel "Sojus MS-23" in der Steppe der zentralasiatischen Republik Kasachstan auf. Roskosmos zeigte Fotos und Videos von der Bilderbuchlandung. Die Raumfahrer sind demnach wohlauf.
Rückkehr auf die Erde hatte sich um ein halbes Jahr verzögert
Ursprünglich sollten Rubio, Prokopjew und Petelin schon im Frühjahr auf die Erde zurückkehren. Doch Schäden an der "Sojus MS-22" hatten die Pläne zunichtegemacht. Im Dezember war dort ein Leck entdeckt worden, das nach Einschätzung von Experten durch den Einschlag eines Mikrometeoriten verursacht worden war. Dabei wurden die Außenbeschichtung und ein Kühlaggregat beschädigt.
Sowohl Roskosmos als auch die Nasa versicherten damals, dass sie keine Gefahr für den Betrieb der ISS sähen. Wegen der Schäden wurde aber die für März geplante Rückkehr verschoben. Warum die Raumfahrer dann aber doch bis September im All bleiben mussten, können Sie in diesem Text nachlesen.
Die russische Raumfahrtbehörde hatte das beschädigte Raumschiff ohne Besatzung zur Erde zurück und als Ersatz die Kapsel "Sojus MS-23" ins All geschickt, um die Raumfahrer abzuholen.
Rubio bricht Rekord seines US-Kollegen Vande Hei
Länger am Stück im All als Rubio, Prokopjew und Petelin waren bisher nur die Kosmonauten Waleri Poljakow und Sergej Awdejew, die auf der Vorgängerstation Mir gearbeitet hatten. Poljakow war von 1994 bis 1995 insgesamt 437 Tage im All gewesen, Awdejew 1998 bis 1999 dann 379 Tage. Der US-Amerikaner Mark Vande Hei verbrachte im Jahr 2022 355 Tage am Stück im All.
Nasa-Chef Bill Nelson sprach von einem "historischen Moment in der Weltraumforschung". Auf der Plattform X (vormals Twitter) schrieb er: "Willkommen zu Hause, Frank!".
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und afp