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Russlands Sonde "Luna-25": War das Scheitern der Mond-Mission vorprogrammiert?


Erfolgschancen bei "rund 70 Prozent"
War die Raumsonde "Luna-25" zum Scheitern verurteilt?

Von t-online, lhe

20.08.2023Lesedauer: 2 Min.
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"Luna-25" hebt mit der Trägerrakete "Soyuz 2.1b" ab: Die ehrgeizige Mission war nicht von Erfolg gekrönt. (Quelle: IMAGO/Sergei Savostyanov)

Mit "Luna-25" wollte Russland wieder Erfolge in der Raumfahrt feiern. Doch die Mondsonde stürzte ab. War die Mission von Anfang an zum Scheitern verurteilt?

Russland gehört zu den Pionieren der Raumfahrt. Bereits die Sowjetunion lieferte sich mit den USA das "Space Race" – den Wettlauf ins All und zum Mond. Mit "Luna-25" wollte Russland zu altem Glanz zurück. Doch das ehrgeizige Projekt ist nun vorerst gescheitert.

Die Raumsonde sollte eigentlich am kommenden Montag (21. August) auf der Mondoberfläche landen. Doch "Luna-25" stürzte ab und zerschellte auf dem Mond, wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag in Moskau mitteilte.

Russland wollte mit "Luna-25" zeigen, dass es neben dem Krieg gegen die Ukraine und trotz des Drucks westlicher Sanktionen zu wissenschaftlichen Höchstleistungen in der Lage ist. Russische Politiker hatten nach dem erfolgreichen Start der Sonde vom Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amurregion noch betont, dass sich das Land nicht unterkriegen lasse.

Roskosmos-Chef sah Erfolgschance bei "rund 70 Prozent"

Doch offenbar waren nicht alle so optimistisch, was den Erfolg der Mission angeht. Roskosmos-Chef Juri Borissow hatte das Vorhaben von vornherein als "riskant" bezeichnet. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte er im Juni, dass die Wahrscheinlichkeit des Gelingens des Projektes bei "rund 70 Prozent" liege.

Betrachtet man all die Probleme, die im Vorfeld der "Luna-25"-Mission auftraten, ist das nicht unbedingt verwunderlich. "Luna-24" startete bereits im 1976 – die Sonde landete erfolgreich auf dem Mond. Pläne für den Nachfolger gab es bereits im Jahr 1997, doch aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten konnte das Projekt zum damaligen Zeitpunkt nicht durchgeführt werden.

2012 sollte es dann aber endlich so weit sein – "Luna-25" sollte gen Mond aufbrechen. Doch auch dieser Plan wurde wieder geändert. Auch im vergangenen Jahr wurde der für Mai erneut angesetzte Start wegen technischer Probleme verschoben.

Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die Esa jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau.

Geht das russische Raumfahrtprogramm nun weiter?

Am 10. August 2023 hob die Raumsonde schließlich ab, um den Erdtrabanten zu erkunden. Doch bereits beim Eintritt in eine neue Umlaufbahn hatte es am Samstag Probleme gegeben. Roskomos hatte dazu mitgeteilt: "Während der Operation kam es an Bord der automatischen Station zu einer außerplanmäßigen Situation, die es nicht erlaubte, das Manöver unter den vorgegebenen Parametern auszuführen."

Die erste russische Mondmission seit fast 50 Jahren sollte der erste Schritt zu einem sehr ehrgeizigen Ziel Russlands sein. Das Programm sieht vor, bis 2040 eine Raumstation auf dem Himmelskörper zu errichten. Wie es jetzt weitergehen soll, ist noch nicht klar. Die Gründe für den Verlust der Sonde würden geklärt, so Roskomos. Dazu werde eine Kommission eingerichtet.

Die Konkurrenz im neuen Wettlauf zum Mond ist groß. Erst kürzlich absolvierte die indische Sonde "Chandrayaan-3" erfolgreich den nächsten Teil der indischen Mondmission. Wenn alles gut läuft, soll das Landemodul am 23. oder 24. August auf der Mondoberfläche aufsetzen. Die USA wollen im Jahr 2025 sogar erstmals wieder Astronauten auf den Erdtrabanten bringen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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