Abzocke auf Verkaufsplattformen Betrug bei Kleinanzeigen und Co.: Kriminelle benutzen gekaperte Konten
Aktuell gibt es viele Berichte über Betrüger auf Gebrauchtwarenplattformen wie Kleinanzeigen. Ihre Masche ist effizient.
Für Schnäppchenjäger sind Second-Hand-Plattformen der perfekte Ort, um ein teures Produkt zu einem günstigen Preis zu erstehen. Doch nicht immer verstecken sich hinter den Profilen auf Kleinanzeigen, Vinted und Co. ehrliche Verkäufer. Nicht selten sind Angebote, die zu gut sind, um wahr zu sein, eben genau das.
Und so fallen viele Nutzer von Verkaufsplattformen auf Kriminelle herein. Das liegt auch daran, dass die Betrugsmaschen immer perfider werden.
Betrüger nutzen kompromittierte Konten
So berichtet "Heise", dass es derzeit eine "Welle von Betrugsfällen auf Gebrauchtwarenplattformen" gebe. Betrüger bieten dabei sehr günstige Schnäppchen an – etwa teure Kinderwagen, deren Neupreis bei 400 Euro liegt und die sich dann für weniger als 200 Euro auf der jeweiligen Verkaufsplattform finden. "Heise" zufolge wirken die Profile wie die normaler Nutzer – mit guten Bewertungen, unauffälligen Profilbildern und anderen Angeboten.
Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass viele der Konten vermutlich von den Kriminellen kompromittiert wurden. Wo genau die Betrüger die Zugangsdaten her haben, ist nicht klar. Laut "Heise "könnte es sich aber um "Credential Stuffing" handeln. Eine Methode, bei der gestohlene Benutzerdaten verwendet werden, um automatisiert Anmeldeversuche auf verschiedenen Websites durchzuführen.
Kriminelle reagieren auf Angebot und Nachfrage
Ein Sprecher der Plattform Kleinanzeigen bestätigte gegenüber "Heise", dass es derzeit zahlreiche Beschwerden von Betrugsopfern und Kontoinhabern gebe. Was auffällig ist: Die Kriminellen passen ihre "Produkte" Angebot und Nachfrage an. Manchmal gibt es also verdächtig viele Spielekonsolen zum Schnäppchenpreis, kurz darauf sind es Kinderwagen.
Oft verlangen die Betrüger, dass ihre Opfer per Überweisung oder mit der Paypal-Funktion "Freunde und Familie" bezahlen, die keinen Käuferschutz beinhaltet. Taucht die gekaufte Ware dann nicht auf, ist es in diesen Fällen wesentlich schwieriger, wieder an sein Geld zu kommen – aber nicht unmöglich.
Man kann seine Bank bitten, das Geld zurückzubuchen. Bekommt man in dem Falle Post von Paypal, sollte man sein Anliegen mit Hinweis auf einen Betrug erklären und Anzeige bei der Polizei erstatten.
- heise.de: "Kleinanzeigen, Vinted, Ebay und Co: Betrug mit gekaperten Konten"