iPhone Unabhängigkeit von China: Apple verdreifacht Produktion in Indien
Technikriese Apple will sich unabhängig von China machen und verlagert die Produktion mehr und mehr nach Indien – mit Erfolg.
China war einst das Land, in das alle großen Industrienationen expandierten. Jede noch so kleinste Produktionsstätte wurde in das Land umgesiedelt, in dem billiger produziert und gefertigt wird als in westlichen Ländern. Doch die Abhängigkeit von China wurde in der letzten Zeit für viele internationale Unternehmen zum Problem.
So auch für den Technikriesen Apple. Der sehr strenge Lockdown in China hatte zu einer Lahmlegung der produzierenden Auftragsfertiger geführt. Zudem übt die US-Regierung immer mehr Druck auf die Technologiebranche in China aus, etwa durch die Beschränkung von Hightech-Chip-Exporten in das Land. Darüber hinaus ist der Apple-Hauptfertiger Foxconn in Taiwan beheimatet, welches die Volksrepublik China als sein eigenes Territorium ansieht – zuletzt erhöhten sich dort die Spannungen.
Kommende iPhone-Modellreihe könnte gleichzeitig in China und Indien produziert werden
Im Bemühen um mehr Unabhängigkeit von China setzt Apple daher verstärkt auf Indien. Im vergangenen Geschäftsjahr produzierte der Konzern in Indien iPhones im Gegenwert von rund 7 Milliarden US-Dollar und damit dreimal so viel wie im Jahr zuvor, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen.
Die Zulieferer von Apple hätten im vergangenen Jahr ihre Produktionslinien in Indien in Rekordgeschwindigkeit ausgebaut, wie es im Bericht hieß. Im Herbst könnte die kommende iPhone-Modellreihe erstmals gleichzeitig in China und Indien produziert werde, 2025 könnte bereits ein Viertel der weltweit hergestellten iPhones aus Indien kommen. Apple hat sich zu diesen Informationen gegenüber Bloomberg nicht geäußert.
iPhone-Produzenten schaffen in Indien zehntausende Jobs
Indien tut sein Übriges, um mehr Produktion von Apple ins Land zu holen, unter anderem mit staatlichen Anreizen für die Smartphone-Produktion. Die iPhone-Fertiger Foxconn, Wistron und Pegatron sowie Bestandteile-Zulieferer wie Sunwoda, Avary, Foxlink und Salcomp hätten in Indien seit August 2021 insgesamt knapp 50.000 direkte Jobs und voraussichtlich rund 100.000 indirekte Jobs geschaffen, sagte ein Sprecher des indischen Elektronikministeriums der Deutschen Presse-Agentur Anfang des Jahres.
Im März kündigte Foxconn an, im Bundesstaat Telangana eine große Produktionsstätte zu eröffnen, die in zehn Jahren 100.000 Jobs schaffen soll.
- Mit Material der dpa