Nur noch Onlineversand Elektronikhändler Conrad schließt fast alle Filialen

Conrad Electronic will beinahe alle seine Märkte bundesweit schließen. Der Grund: Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass Kunden vermehrt online einkaufen, heißt es.
Der IT-Fachhändler Conrad Electronic macht fast alle seine Filialen bundesweit dicht. Nur der Laden im bayerischen Wernberg-Köblitz soll weiter betrieben werden, teilt das Unternehmen mit. Alle anderen Standorte sollen im Laufe des Jahres geschlossen werden.
"Der Trend, dass gerade PrivatkundInnen ihren Bedarf weniger im stationären Handel decken und stattdessen vermehrt online einkaufen, hat sich durch Corona in den vergangenen zwei Jahren noch einmal deutlich beschleunigt", heißt es zur Begründung.
Künftig will sich der Konzern stärker auf sein Geschäft mit Unternehmenskunden konzentrieren. Im nordrhein-westfälischen Hürth hatte Conrad 2020 seine erste B2B-Filiale in Betrieb genommen. Jetzt werde nach weiteren Standorten für solche Geschäfte gesucht, heißt es.
Elf Filialen bundesweit
Mitarbeiter aus den bisherigen Filialen sollen sich auf offene Stellen innerhalb des Unternehmens bewerben können, schreibt Conrad-Chef Ralf Bühler in einer Mitteilung. Die Beschäftigten seien frühzeitig über den Schritt informiert worden. Man wolle sozialverträgliche Regelungen finden.
Laut Conrad gibt es solche einschneidenden Veränderungen nicht das erste Mal in der fast 100-jährigen Geschichte des Unternehmens. Bereits in den 70er-Jahren seien fast alle damaligen Filialen geschlossen worden, um sich auf den Versandhandel zu konzentrieren.
Laut der Website des Unternehmens betreibt Conrad elf Filialen bundesweit. Die Standorte sind unter anderem Berlin, Frankfurt am Main, München, Hannover und Regensburg. Die Firma wurde 1923 von Max Conrad in Berlin gegründet. Seit 1946 befindet sich der Zentralsitz des Unternehmens im oberpfälzischen Hirschau in Ostbayern.