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Ukraine-Krieg: Erhöhte Gefahr durch Cyberangriffe in Deutschland


Wegen des Ukraine-Kriegs
Cyberangriffe sind wahrscheinlicher und gefährlicher geworden

Von dpa, arg

Aktualisiert am 09.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Polizei hat Drahtzieher von Cyberangriffen auf Unternehmen identifiziert.Vergrößern des Bildes
Die Polizei hat Drahtzieher von Cyberangriffen auf Unternehmen identifiziert. (Quelle: Felix Kästle/dpa./dpa)

Die Wahrscheinlichkeit für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen hat durch den Ukraine-Krieg deutlich zugenommen. Ebenfalls steigt die Gefahr durch Angriffe aus dem Netz.

Cyberangriffe in Deutschland sind durch den Krieg in der Ukraine wahrscheinlicher geworden. Wie das Landesinnenministerium Mecklenburg-Vorpommerns mitteilte, ist die Gefahr durch Angriffe aus dem Netz insgesamt größer geworden. In Schwerin sieht man sich auch durch die Sicherheitshinweise des Bundesamts für Verfassungsschutz in dieser Sicht bestärkt:

"Das Risiko, dass auch deutsche Stellen zu Zielen werden, ist weiterhin hoch", hieß es in einer Mitteilung zur Sicherheitslage im März, dabei wurde explizit auf den Krieg in der Ukraine Bezug genommen.

Der Windanlagen-Bauer Nordex - der nahe Rostock eine Fabrik betreibt - wurde Anfang April Opfer einer Cyberattacke. Das Unternehmen gab nur wenig Informationen hierzu preis, es hieß jedoch:

"Rein vorsorglich sind dementsprechend die IT-Systeme mehrerer Geschäftsbereiche an verschiedenen Standorten abgeschaltet worden", es handelt sich also um einen größeren Vorfall. An der Behebung sind demnach auch externe Experten beteiligt.

Deutsche Hochwertziele besonders gefährdet

Am Tag der russischen Invasion in die Ukraine war zuvor auch das Satelliten-Netzwerk KA-SAT des US-Betreibers Viasat von Hackern attackiert worden, dies hat auch in Deutschland zu Ausfällen der Fernwartung von Windkraftanlagen geführt. Ein direkter Bezug zu einem Angriff durch Russland ist bei beiden Vorfällen bisher nicht bekannt.

In einem Spiegel-Bericht Anfang März zeigte sich auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einem Sonderlagebericht besorgt über die drohende Gefahr von Hackerangriffen auf deutsche Hochwertziele. Diese können unter anderem kritische Infrastrukturen treffen, die von strategischer Bedeutung sind, beispielsweise die Energieversorgung, städtische IT-Systeme oder Krankenhäuser.

Auch "die Bundeswehr stellt ein Hochwertziel für die Akteure im Cyber- und Informationsraum dar" und müsse mit komplexen und professionellen Cyberangriffen rechnen", schreibt das Verteidigungsministerium auf seinen Seiten.

Cyberangriffe zählen inzwischen zum Alltagsgeschäft

Bereits Ende 2021 hatte es in Deutschland mehrere Attacken mit Schadsoftware gegeben, darunter auf die Stadtwerke Wismar und den IT-Dienstleister der Landeshauptstadt Schwerin. Laut dem Innenministerium arbeite man auf Landesebene kontinuierlich an der Verbesserung der IT-Sicherheit, dies sei auch auf kommunaler Ebene festzustellen.

Den Angaben zufolge kooperiert die Landesregierung in dem Bereich zudem mit den anderen Ländern und dem Bund. "Cyberangriffe beziehungsweise IT-Angriffe zählen inzwischen nahezu zum Alltagsgeschäft in der Informations- und Kommunikationstechnik", hieß es.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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