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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Deutsche Marken zahlen sogar drauf Was die Hersteller pro Auto verdienen
Fast 10.000 Euro Gewinn macht Porsche mit jedem verkauften Auto. Auch Tesla verdient gutes Geld an seinen Neuwagen. Andere Hersteller hingegen produzieren nicht nur Autos – sondern mit ihnen auch gewaltige Kosten.
Fabriken standen still, Autohäuser mussten schließen, Kunden zögerten den Kauf hinaus: Die Corona-Krise hat die Autoindustrie hart getroffen. Wie heftig die Einbußen ausfallen, zeigt ein Blick auf die aktuellen Quartalszahlen:
Diese Verluste haben zwar vielfältige Gründe. Beispielsweise brach durch Corona auch das Geschäft mit großen Nutzfahrzeugen ein. Denn deren Abnehmer hat die Krise ebenfalls hart erwischt, weshalb sich Lkw kaum verkaufen ließen. Und VW bekommt immer noch die Folgen seines Dieselskandals zu spüren.
Deutsche machen Verlust, Konkurrenz macht Gewinn
Dennoch: Gerade für deutsche Hersteller hat es sich zuletzt kaum mehr gelohnt, Autos zu verkaufen. Im Gegenteil – mit jedem abgesetzten Neuwagen zahlten sie sogar drauf. Das zeigt eine Untersuchung des Center Automotive Research (CAR).
Demnach machte VW mit jedem verkauften Auto einen Verlust von 313 Euro. BMW, deren Autos wahrlich nicht zu den günstigsten gehören, verlor pro Neuwagen sogar mehr als das Vierfache (1.135 Euro). Internationale Konzerne wie Toyota und General Motors hingegen zeigen, dass Autos auch in der Krise einen Gewinn abwerfen können. Warum aber nicht die deutschen?
Hersteller | Gewinn bzw. Verlust pro Auto |
---|---|
VW | -313 Euro |
Volkswagen (Konzern) | -415 Euro |
Audi | -599 Euro |
Mercedes | -599 Euro |
BMW | -1.135 Euro |
Toyota | +533 Euro |
PSA (u.a. Citroën, Opel, Peugeot) | +707 Euro |
Skoda | +748 Euro |
General Motors | +780 Euro |
Tesla | +2.890 Euro |
Porsche | +9.853 Euro |
Experte: 100.000 Stellen fallen weg
CAR-Institutsleiter Ferdinand Dudenhöffer sagt: Hohe Verluste in der Corona-Krise deuten auf einen Anpassungsbedarf der einzelnen Unternehmen hin. Deren Produktion sei zu hoch für die geringe Nachfrage, die in der EU um ein Viertel eingebrochen sei.
Die CAR-Experten sehen den einzigen Ausweg im Abbau von Kapazitäten. Also: Produktion herunterfahren, Stellen streichen. In einem Papier des Instituts heißt es: "Für Deutschland rechnen wir mit einem Arbeitsplatzabbau durch Kapazitätsanpassungen von 100.000 Arbeitsstellen." Die eingebrochene Nachfrage wird sich auf diese Weise allerdings kaum erholen.
- Center Automotive Research (CAR)
- Nachrichtenagentur dpa
- Nachrichtenagentur SP-X
- Statista