Wohl 30 Tote Talibankämpfer sprengen sich mit Bombe selbst in die Luft
In Afghanistan sollen mehrere Talibankämpfer in einer Explosion gestorben sein – sie wurde wohl ausgelöst von einer selbst gebastelten Bombe. Der Sprecher der Terrorgruppe widerspricht.
Bei einem Unfall beim Bombenbauen sollen nach Angaben des afghanischen Verteidigungsministeriums 30 Talibankämpfer von ihrer eigenen Bombe getötet worden sein. Der Sprengsatz sei unbeabsichtigt in einer Moschee im Bezirk Daulat Abad detoniert, erklärte das Ministerium am Samstag. Sechs der Opfer seien Ausländer. Daulat Abad befindet sich in der Nordprovinz Balch nordwestlich von Masar-i-Scharif.
Die Taliban bestätigten nur, dass es eine Explosion gegeben habe. Sie sei in einem leeren Raum erfolgt und es habe keine Opfer gegeben, erklärte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid. Welche Version stimmte, war zunächst nicht unabhängig zu ermitteln.
Sprengsätze als Standardwaffen
Autobomben und am Wegesrand deponierte Sprengsätze gehören zu den Standardwaffen der militant-islamistischen Taliban im Kampf gegen die Regierung in Kabul. Es gibt auch Angriffe mit Schnellfeuerwaffen und Kleinraketen. Die Gewalt ebbt trotz laufender Friedensverhandlungen der vom Westen unterstützten Regierung mit den Taliban nicht ab. Auch die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt regelmäßig Anschläge. Nach UN-Angaben flohen alleine im vergangenen Jahr 380.000 Menschen vor den Kämpfen und Anschlägen aus ihren Heimatorten.
Am Samstag berichtete ein Provinzrat in Kunar, bei einem Angriff seien dort fünf Polizisten getötet worden. In der Südprovinz Kandahar wurden nach Angaben des Innenministeriums zwölf Polizisten verletzt, als ein den Taliban zugeordneter Selbstmordattentäter eine Autobombe in der Nähe eines Kontrollpunktes zündete.
- Nachrichtenagentur dpa