Daten im Netz veröffentlicht Stadt Köln stellt offenbar Tausende Raser bloß
Wie konnte das denn passieren? Erneut wird eine Blitzer-Panne der Stadt Köln öffentlich. Diesmal sind Tausende erwischte Raser betroffen.
Die Stadt Köln plagt sich laut einem Medienbericht mit einer neuen Panne rund um die Blitzer im Stadtgebiet: Der "Kölner Stadt-Anzeiger" (KStA) berichtet in seiner Mittwochsausgabe, dass die Stadt im Netz versehentlich einen Datensatz hochgeladen hat, in dem rund 45.000 Kennzeichen von Autos zu finden waren, die in der Domstadt zu schnell unterwegs gewesen waren.
Eine Stadtsprecherin bestätigte der Zeitung, dass es sich dabei um geblitzte Autofahrer aus dem Mai 2020 handelt. Die Kennzeichen der Raser waren demnach von Juni 2022 an bis zu einer Konfrontation der Stadt durch die "KStA"-Autorin zu Beginn der Woche in einem Open-Data-Portal der Stadt auffindbar. Inklusive des Tempos, mit dem die Autofahrer geblitzt worden waren.
Stadt Köln entfernt verräterischen Datensatz aus Portal
Auch wenn die Namen der Autofahrer nicht mitveröffentlicht wurden, lasse sich anhand der Kennzeichen oft leicht herausfinden, auf wen die jeweiligen Fahrzeuge zugelassen waren, so ein Anwalt in dem Bericht. Die Stadt kann sich die Datenpanne bislang nicht erklären. Der Datensatz wurde entfernt.
Erst in der vergangenen Woche hatte ein Blitzer-Skandal auf der Zoobrücke das Vertrauen der Kölner in das Verkehrsdezernat der Stadt erschüttert: Dabei war bekannt geworden, dass einige Blitzer der Brücke teils seit fast einem Jahrzehnt gar nicht funktionieren.
Jahrelang konnten Kölner Autofahrer auf der Zoobrücke also viel zu schnell fahren – und kamen damit durch. Das erst aufgefallen, nachdem die Stadtverantwortlichen bemerkt hatten, dass die Schutzplanken an der Brücke längst nicht mehr den geltenden Standards entsprechen. In der Folge wurde das Tempolimit auf der Brücke von 80 auf 50 gesenkt.
- "Kölner Stadt-Anzeiger", gedruckte Ausgabe, 11.10.2023
- t-online.de: Stadt Köln blamiert sich mit Blitzern auf der Zoobrücke