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"Jenke. Experiment Psyche" sorgt für Kontroverse


Kritik an TV-Format
"Jenke. Experiment Psyche" sorgt nicht nur für Begeisterung

Von t-online, sow

03.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Jenke von Wilmsdorff: Seine neueste Sendung widmete sich unter dem Titel "Experiment Psyche: Wie depressiv ist Deutschland?" dem Thema Depression.Vergrößern des Bildes
Jenke von Wilmsdorff: Seine neueste Sendung widmete sich unter dem Titel "Experiment Psyche: Wie depressiv ist Deutschland?" dem Thema Depression. (Quelle: ProSieben)

Seine oft kontrovers diskutierten Sendungen sind so bekannt wie berüchtigt. Jenke von Wilmsdorff widmete sich am Montag dem Thema Depression. Damit erreichte er ein Millionenpublikum – und nicht alle waren angetan.

Grenzerfahrungen, Experimente am Limit und Versuche, die oft verstörend wirken: Das ist das Konzept hinter Jenke von Wilmsdorffs TV-Sendungen. Zu seiner neuesten Ausgabe erklärte der 56-Jährige vorab: "Es ist das privateste Experiment, das ich je gemacht habe." Denn für "Jenke. Experiment Psyche" ging der Journalist in die soziale Isolation. Er wollte in Erfahrung bringen, wann seine mentale Gesundheit kippt – und das Alleinsein zur Einsamkeit mutiert.

Dafür ließ er sich von seiner Redaktion in der sozialen Abgeschiedenheit ausschließlich mit Junkfood, Alkohol sowie schlechten Nachrichten versorgen. Ein typischer Wilmsdorff also: hart, schonungslos und irgendwie auch ziemlich bedrückend.

"Verhöhnung von Menschen, die an Depression leiden"

Immerhin 1,25 Millionen Menschen schauten sich das am Montagabend bei ProSieben an. Die nackten Zahlen belegten den Erfolg, denn die zweistündige Reportage war vor allem beim jungen Publikum so beliebt wie kein anderes TV-Programm zur gleichen Sendezeit. 12,4 Prozent Markanteil verschafften dem Privatsender Platz eins des Programmpodiums.

Auch bei Twitter wurde die Ausgabe kontrovers diskutiert. Dort wurde auch schnell deutlich, dass nicht unbedingt alle unter den 1,25 Millionen Zuschauern begeistert waren. "Hey, ich sperre mich ein bisschen ein, dann werde ich depressiv und dann komme ich wieder raus. Nein, einfach nein. Dass das Thema enttabuisiert wird, ist ja gut. Aber die Durchführung dieses Experiments ist blanker Hohn für alle wirklich Betroffenen", kritisierte beispielsweise ein Twitter-User. Ein anderer schloss sich an und nannte das Format eine "Verhöhnung aller Menschen, die tatsächlich an Depression leiden".

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Doch einige hielten dagegen, nannten den Versuch "wichtig". Um auf das Thema und die oft tabuisierte Volkskrankheit Depression aufmerksam zu machen. "Seid doch mal froh, dass jemand das Thema öffentlich anspricht", verteidigte eine Userin Jenke von Wilmsdorffs Sendung.

Zuletzt hatte das Thema tatsächlich breite Aufmerksamkeit erhalten. Unter anderem Prominente wie Kurt Krömer, Nora Tschirner oder Torsten Sträter hatten in den vergangenen Monaten ihre Depression öffentlich gemacht und dafür gesorgt, dass eine Enttabuisierung vorangetrieben werden konnte. Warum sich für den Comedian Kurt Krömer beispielsweise "alles verändert" hat nach seiner Diagnose, hat er im Interview mit t-online berichtet.

Verwendete Quellen
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