TV-Tipp Die Reihe "Zimmer mit Stall" geht weiter
Berlin (dpa) - Eine Landstraße in Oberbayern bei herrlichem Sonnenschein: Der Barthl (Friedrich von Thun) holt das Letzte aus seinem 50 Jahre alten Moped heraus, während Sophie (Aglaia Szyszkowitz) ihn mit dem Auto überholen möchte. Doch er liefert sich lieber ein Wettrennen mit einem Reiter neben ihm auf der Wiese.
Bis es einen Knall gibt, der Mann vom Pferd fällt und es ohne ihn davongaloppiert. Der junge Mann (Florian Karlheim) kann sich angeblich an nichts erinnern, an seinen Namen (Johannes) schon gar nicht. Da er äußerlich unverletzt ist, nimmt ihn die Pensionswirtin kurzerhand auf dem Fuchsbichlerhof auf. So geht die Komödie "Zimmer mit Stall - Über alle Berge" am Freitag (29. April, 20.15 Uhr) im Ersten los.
Obgleich Barthl dem Fremden kaum glauben will, findet Sophie rasch Gefallen an ihrem recht charmanten Gast, den sie entsprechend bewirtet. Aber nicht nur er setzt auf ihre selbstlose Hilfe, denn auch Sophies liebeskranke Tochter Leonie (Carolin Garnier) flüchtet sich zu ihr. Doch ganz nebenbei muss ihre Mutter in ihrem Amt als Bürgermeisterin auch noch einen neuen Dorfarzt für Wiesenried finden.
Regisseur Sebastian Stern ("Späte Montagsgruppe") hat seine launige Komödie mit flottem Tempo inszeniert. Alsbald wird klar, was hinter dem beachtlichen Geheimnis des "Lonesome Rider" wirklich steckt, und auch das Pferd taucht wieder auf - es hört auf den Namen "Odysseus", ist ziemlich verfressen und der eigentliche Star des Films.
Die ganze Geschichte ist vollkommen harmlos, aber nett erzählt und mit schönen, fast westernhaften Bildern untermalt. Kameramann Ngo The Chau ("Zwerg Nase") fängt bestechende Bilder der schönen Bergwelt ein. Obendrein sind alle Schauspieler mit viel Spielfreude und vollem Schwung dabei.
Aglaia Szyszkowitz (54, "Extraklasse") gibt ihre Sophie als ebenso warmherzige wie schlitzohrige Frau, die genau weiß, wo es langgeht - und reiten kann sie offensichtlich auch. Friedrich von Thun (79, "Der Palast", "Vier Saiten") und Florian Karlheim (45, "Zu jung zu sterben. Ein Krimi aus Passau") stehen ihr in nichts nach. Und so spielen sie allesamt in einer amüsanten und unterhaltsamen Komödie, die zudem einen überraschenden Schluss bereithält.