Der heimliche Star? Daher kennen Sie den Mörder aus dem Kieler "Tatort"
In diesem "Tatort" dreht sich alles um Hauptkommissar Klaus Borowski. Denn die Leiche seiner Jugendfreundin Susanne wird gefunden. Was dabei ein bisschen untergeht: Wie Stefan Kurt als Mörder überrascht.
Eine der großen Geschichten rund um diesen 38. Fall für Klaus Borowski als Ermittler im NDR-"Tatort" ist wohl die um Hauptdarsteller Axel Milberg. Denn in "Tatort: Borowski und der Schatten des Mondes" geht es tief hinein in die Vergangenheit seiner Figur, die er seit 2002 in Kiel verkörpert. Nicht nur, dass die Leiche ihn an eine Episode aus seiner Jugend erinnert, mehr noch: In all diesen Szenen spielt nicht irgendwer den jungen Borowski.
Es ist der Sohn von Axel Milberg, der in diesem ARD-Krimi das jugendliche Ich von Klaus Borowski mimt. Vater und Sohn standen gemeinsam für die Dreharbeiten vor der Kamera. August ist der Sohn von Axel Milberg und dessen Ehefrau Judith, einer Kunsthistorikerin und Malerin. Das Paar ist seit 2004 verheiratet, lebt schon seit 1992 zusammen. Ob August Milberg auch in Zukunft große Rollen im Fernsehen übernehmen wird, ist allerdings noch unklar.
Ganz im Gegenteil zu Stefan Kurt. Denn seine Darstellung des Mörders in diesem Fall zeigt wieder einmal, was für ein vielseitiger Schauspieler er ist. Eine Tatsache, die neben all der Aufregung um das Vater-Sohn-Gespann ein wenig unterzugehen droht. Dabei dürfte klar sein: Spätestens in der Schlussviertelstunde, wenn sich in diesem "Tatort" die Auflösung anbahnt, spielt Kurt groß auf – und könnte bei einigen Zuschauern Erinnerungen wecken.
Stefan Kurt, der auffallend Unauffällige
Schließlich ist der Schweizer seit seinem ersten "Tatort: Gehirnwäsche" im Jahr 1993 zwar bereits in mehr als 60 Filmrollen zu sehen gewesen, aber häufig eben nur in Episoden- und Nebenrollen. Dabei ist Kurt ein Charakterkopf, einer der Eindruck hinterlässt – und definitiv sein Handwerk beherrscht. Kein Wunder: Der 62-Jährige ist ein Mann der alten Schule, spielte jahrelang Theater und ist nun seit knapp 40 Jahren im Geschäft.
Ob neben Matthias Brandt in dem gefeierten Fernsehfilm "Die Frau, die im Wald verschwand" oder als tattriger alter Schwede in den "Pettersson und Findus"-Verfilmungen von 2016 und 2018: Das Gesicht ist einem bekannt – aber Stefan Kurt, der Name, er ist nicht jedem geläufig. Dabei hat der gebürtige Berner für "Der Schattenmann" und "Gegen Ende der Nacht" bereits 1997 und 1999 jeweils den Adolf-Grimme-Preis abgeräumt. Für seine darstellerische Leistung in "Dreileben – Eine Minute Dunkel" war er 2011 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert.
Jetzt also wieder ein "Tatort", sein sechster inzwischen. Anfangs spielt er einen auffallend unauffälligen Zeugen, im Verlauf des Krimis rückt er in den Fokus von Borowski und seiner von Almila Bagriacik gespielten Kollegin Mila Sahin. Am Ende zeigt er in einer verstörenden Waldszene noch einmal sein ganzes Können. Es ist vielleicht ein bisschen typisch für Stefan Kurt: Er liefert auf höchstem Niveau – aber am Ende stehen die anderen, vermeintlich größeren Stars im Fokus.
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- Eigene Recherchen
- "Tatort: Borowski und der Schatten des Mondes" im Ersten