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Immer mehr Moderatoren wechseln zu Privatsendern


Jörg Pilawa verlässt die ARD
Immer mehr Moderatoren wechseln zu Privatsendern

Von t-online, kb

10.01.2022Lesedauer: 3 Min.
Jan Hofer, Pinar Atalay und Linda Zervakis: Sie haben die Öffentlich-Rechtlichen verlassen.Vergrößern des Bildes
Jan Hofer, Pinar Atalay und Linda Zervakis: Sie haben die Öffentlich-Rechtlichen verlassen. (Quelle: imago images)

Jetzt ist es offiziell: Jörg Pilawa verlässt für Sat.1 nach 20 Jahren die ARD. Er ist nicht der erste Moderator, der die Öffentlich-Rechtlichen in den vergangenen Monaten gegen einen Privatsender tauschte.

Die Goldene Kamera, eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis und unzählige Prime-Time- und Vorabend-TV-Momente, die Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte lockten: Jörg Pilawa hat in seinen 20 Jahren bei der ARD viele Highlights erleben dürfen.

Nun verabschiedet sich der Moderator von der öffentlich-rechtlichen Bühne und wechselt zum Privatsender Sat 1. Die Nachricht vom Wechsel auf höchster TV-Ebene schlug natürlich hohe Wellen. Jörg Pilawa ist aber nicht der erste Moderator, der vom öffentlich-rechtlichen in den Privatsender-Bereich wechselt.

Linda Zervakis von der ARD zu ProSieben

Linda Zervakis beispielsweise war bis Ende April 2021 das weibliche Aushängeschild der "Tagesschau". Knapp acht Jahre stand die deutsch-griechische Nachrichtensprecherin hinter dem berühmtesten Nachrichtenpult der Nation. Fünf Monate nach ihrem letzten "Tagesschau"-Auftritt begleitete die 46-Jährige dann als Angestellte der ProSieben/Sat.1-Mediengruppe die dritte "Triell"-Runde zur Bundestagswahl.

Gemeinsam mit Matthias Opdenhövel steht die Moderatorin seit September des vergangenen Jahres für die ProSieben-Infotainment-Sendung "Zervakis & Opdenhövel. Live." vor der Kamera. "Ich war eigentlich sehr glücklich bei der 'Tagesschau', aber ich wollte auch so ein bisschen mehr machen", verriet die zweifache Mutter zuletzt in der rbb-Talkshow "Chez Krömer".

Pinar Atalay von der ARD zu RTL

Nur wenige Wochen nach Linda Zervakis wechselte auch "Tagesthemen"-Sprecherin Pinar Atalay das TV-Ufer. Die in Lemgo geborene Nachrichtensprecherin mit türkischen Wurzeln war sieben Jahre lang das Gesicht der "Tagesthemen" und moderierte zusätzlich das ARD-Wirtschaftsmagazin "Plusminus".

Seit August 2021 steht die 43-Jährige nun beim Privatsender RTL unter Vertrag. Dort moderiert sie die Hauptnachrichtensendung "RTL aktuell" mit Peter Kloeppel und das Journal "RTL Direkt" im Wechsel mit Jan Hofer. Im Interview mit dem "Stern" sagte die Moderatorin über ihren Schritt zu RTL im vergangenen Jahr: "Ich kann hier mitgestalten!" Das sei einer ihrer Gründe gewesen für den Senderwechsel.

Jan Hofer von der ARD zu RTL

Bei RTL ist nun auch Jan Hofer unter Vertrag. Imposante 15 Jahre war er der Chef-Sprecher der "Tagesschau". Ende 2020 verabschiedete er sich dann in den Ruhestand. Doch nur drei Monate später die Überraschung: Jan Hofer ist wieder da – allerdings nicht im Ersten, sondern bei RTL.

"Ich hatte nie vor, in Rente zu gehen. Für mich ist Rente ein schreckliches Wort", erklärte der 69-Jährige damals im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Ich hatte diverse Angebote, die teilweise sehr interessant waren, aber 'RTL Direkt' war das attraktivste von allen."

Matthias Opdenhövel wieder bei ProSieben

Auch der eingangs erwähnte Matthias Opdenhövel kennt sich mittlerweile in beiden TV-Bereichen bestens aus. So startete der ehemalige Stadionsprecher der Borussia aus Mönchengladbach seine TV-Karriere einst bei ProSieben, RTLzwei und dem Musiksender Viva, ehe er im Juli 2011 zur ARD-"Sportschau" wechselte.

Seit Anfang 2018 moderiert der 51-Jährige wieder regelmäßig Primetime-Formate von Privatsendern wie "Big Bounce", "Joko & Klaas gegen ProSieben" oder "The Maskes Singer". Auch im Herzensbereich Fußball ist der vielfach ausgezeichnete Moderator wieder aktiv.

Bleibt noch das immer mal wieder gerne aufköchelnde Getuschel um die Zukunft von "Tagesschau"-Sprecherin Judith Rakers. Die mittlerweile auch feste Moderatorin der WDR-Urlaubsendung "Wunderschön" schiebt einem baldigen Arbeitgeberwechsel aber den Riegel vor: "Ich habe vor, noch lange bei der 'Tagesschau' zu bleiben. Ich habe keine Wechselinteressen", stellte Rakers im vergangenen August im Gespräch mit dem RND klar.

Verwendete Quellen
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