TV-Tipp am Samstagabend Wilsberg wechselt die Seite, Ina Paule Klink verlässt die Serie
Noch ist Ina Paule Klink Teil des "Wilsberg"-Teams. In der Rolle der Alex aber wird sie bald nicht mehr zu sehen sein. Nach mehr als 20 Jahren steigt sie aus. Am Samstagabend läuft die letzte Folge.
Im Sommer 2020 verkündete Ina Paule Klink ihren Abschied aus dem ZDF-Samstagabendkrimi – nach mehr als 20 Jahren. In der Folge "Unser tägliches Brot" am Samstagabend ist die Schauspielerin noch einmal kurz zu sehen. Sie macht sich zu Beginn aber sofort aus dem Staub in den Urlaub. Und sie warnt zugleich Wilsberg und Ekki vor einem Anwaltskollegen. "Na, dann viel Glück. Hartmut Niehoff hat nix am Hut mit kleinen Leuten und unterstützt Unternehmen. Und er gewinnt immer. Er hat Talent, die Schwachstellen der Gegenseite zu finden", sagt Alex und entschwindet mit einem Gruß aus Georgs Antiquariat: "Schön aufpassen, Jungs."
Wilsberg macht sich Sorgen
Damit sind die Grenzen abgesteckt. Denn Wilsberg (Leonard Lansink) macht sich Sorgen um Ekki Talkötters (Oliver Korittke) Cousine Steffi (Luise Bähr). Steffi arbeitet in einer Brotfabrik, deren Besitzer sich auf Pumpernickel spezialisiert hat. Ihr wird Diebstahl vorgeworfen. Und ausgerechnet Anwalt Niehoff vertritt den Firmenchef Fabian Barkland im Kampf gegen den Betriebsrat. Und hier schließt sich der Kreis. Für die Arbeitnehmerinteressen setzt sich Tobias Nagel (André Röhner) ein – und der ist liiert mit Ekkis Cousine.
Drehbuch (Wilsberg-Erfinder Jürgen Kehrer und Sandra Lüpkes) und Regie (Hans Jörg Thurn) spannen ein dichtes Geflecht aus wirtschaftlichen Interessen, persönlichen Feindseligkeiten und alten Seilschaften. Und so landet Wilsberg plötzlich auf der falschen Seite und soll Beweise beschaffen, um Nagel loszuwerden. Als dann noch eine Leiche auftaucht und der Pumpernickel - eine westfälische Schwarzbrot-Spezialität - vergiftet wird, nimmt die Story Fahrt auf.
Spannung bleibt auf der Strecke
Allerdings bleibt die Spannung in dieser 70. "Wilsberg"-Folge etwas auf der Strecke. Die Suche nach dem Täter plätschert dahin, auch wenn Nina Kronjäger in der Rolle der Julia Eberty-Niehoff und Juergen Maurer als ihr Ehemann und knallharter Anwalt mit ihrem Spiel herausragen. Gekünstelt wirkt dagegen der investigative Arbeitseinsatz von Overbecks Fast-Tochter Kira (Emma Drogunova) in der Backfabrik. Dass auch noch die eh nicht zu rechtfertigende Beförderung des Kripobeamten Overbeck platzt, passt in das etwas überfrachtete Bild dieser Folge.
Alex rät Wilsberg noch, an seiner Work-Life-Balance zu arbeiten. "Mach ich doch, ich arbeite viel und verdien' wenig. Muss man auch erst einmal schaffen", antwortet der Privatdetektiv. Wilsberg-Fans wird es gefallen, auch wenn es dieser Folge etwas an der Balance fehlt.
- Nachrichtenagentur dpa