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Michael Wendler: Raus aus den Schulden! Der Wendler zieht blank


Meinung
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Raus aus den Schulden: Michael Wendler zieht blank

MeinungEine Kolumne von Janna Halbroth

Aktualisiert am 13.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Michael Wendler: Er lässt finanziell die Hosen runter.Vergrößern des Bildes
Michael Wendler: Er lässt finanziell die Hosen runter. (Quelle: TVNOW)

Der Wendler entblößt sich, zeigt alles und zwar bis auf den letzten Cent. Der Schlagerstar legt nämlich in bester Zwegat-Manier seine Finanzen offen.

Ein Michael Wendler hat es nicht leicht, das muss man einfach mal so anerkennen. "Ich kann doch machen, was ich will. Alles wird immer auf die Goldwaage gelegt und das versteh’ ich einfach nicht. Ich bin doch ein ganz normaler Mensch. Vielleicht bin ich ein Phänomen", jammert er jüngst in seiner Dokusoap. Die übrigens die vierte, fünfte oder sechste dieser Art ist, so richtig mitzählen kann da kaum jemand mehr, aber apropos Zählen ...

In jener Sendung ärgert sich das selbst ernannte Phänomen über die Berichterstattung, in der es heißt, er sei pleite. Dabei will das Finanzamt lediglich 1,25 Millionen Euro von ihm. Wie es dazu kommt, rechnet der Wendler auf der schönsten Peter-Zwegat-Gedächtnistafel vor. Die Szene sehen Sie oben im Video oder hier.

Wie der Wendler in die Finanzkrise schlitterte

In Kurzform: Nach langem eigenen Gewieher reichte das dem Schlagersänger nicht mehr. Er schaffte sich einen stattlichen Stall voller Pferde an. Zehn Jahre lang wurde der Wendler zum Händler: züchtete, verkaufte oder eben auch nicht. Das große Geschäft war eher für die große Tonne.

Wendler verkaufte Gestüt, stellte Gestüt-Firma ein und segelte ins Land der Freiheit, um da vom Pferdewäscher zum Millionär zu mutieren. Rechnung gemacht, aber ohne Finanzamt Dinslaken. Die wollen von den zehn Jahren Gestütlerei nun auch was haben, zudem hat der Wendler sage und schreibe sieben Eigentumswohnungen, die das Amt auch brennend interessieren.

Aber hin oder her, wir leben ja hier nicht in einem Sozialstaat, oder doch? Na ja, wie singt der Wendler noch so schön: "Eeeeeeegal!" Es wurde jedenfalls Wendlerspruch, also Widerspruch durch den Wendler, eingereicht. Die Bearbeitung kann allerdings dauern. So lange zahlt der Sänger fleißig ab, von 1,25 muss er jetzt nur noch 1 Million zahlen. Und zum Dank darf er sich dann als Pleitier von Dinslaken/Miami titulieren lassen. Frechheit! Um eine Ahnung davon zu bekommen, wie er sich dagegen wehren kann, holt sich Michi Rat von einem, der sich auskennt mit schlechter Presse UND schlechter Kasse: Currywurst-King Chris Töpperwien.

"Die Bundesregierung müsste Promis Geld zahlen"

Vielleicht könnten sich die beiden zusammentun, um die Welt zu verbessern. Einen gemeinsamen Leidensweg haben sie bereits. Beide wurden in einem Bericht als Pleite-Promis beschrieben, die trotzdem in Saus und Braus leben. Für den Wendler ist ganz klar: So geht es nicht, da muss es doch was geben, vielleicht etwas von Ratiopharm? Nein, das reicht nicht, warum nicht von ganz oben? "Die Bundesregierung müsste Promis Geld zahlen, wenn die 'Bild'-Zeitung nicht in der Lage ist, vernünftig zu recherchieren", kommt ihm die Idee des Jahrhunderts.

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Ganz genau! Soll sich doch Angela Merkel mal um den ganzen Schlamassel kümmern. Was kann denn jetzt der Wendler dafür, dass die Zeitung über ihn schreibt. Er als Phänomen mit seinen Realityshows, mit seinem eigens kreierten Parfüm, mit seiner medial inszenierten Hochzeit, mit seiner Dschungelcamp-, "Big Brother", "Shopping Queen"-, "Let's Dance"-, "Sommerhaus der Stars"- oder "Goodbye Deutschland"-Teilnahme. Was kann der dafür, dass sich unerklärlicherweise alle für ihn interessieren? "Ich brauch das nicht, ich will nur singen", klagt der Wendler verzweifelt in seiner Realityshow Part X.

Und was rät ihm nun sein Leidensgenosse, Bruder im Geiste, vielleicht bald Weltverbesserungspartner Töpperwien? "Halt am besten den Mund und sag gar nichts mehr. Du darfst dich nicht so viel aufregen, sonst fällt dir die Nase ab." Ja, er hat es wirklich nicht leicht, der Michael Wendler.

Verwendete Quellen
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