Aufstand in Brasilien Netflix muss Film über schwulen Jesus streichen

Eine Satire-Gruppe in Brasilien produziert eine Parodie auf Jesus für Netflix. Sie stellen den Sohn Gottes unter anderem als Homosexuellen dar. Dagegen protestieren Christen und gewinnen nun vor Gericht.
Nach heftigen Protesten in Brasilien soll Netflix eine umstrittene Jesus-Parodie aus dem Programm nehmen. "A Primeira Tentação de Cristo" (Die erste Versuchung Christi) von der Satire-Gruppe Porta dos Fundos dürfe bis auf Weiteres nicht mehr gezeigt werden, urteilte ein Gericht in Rio de Janeiro. Damit gab es dem Antrag einer christlichen Gruppe auf eine einstweilige Verfügung statt.
Entscheidung des Gerichts noch nicht endgültig
Der Vorsitzende der brasilianischen Anwaltskammer kritisierte die Entscheidung. "Die brasilianische Verfassung garantiert die freie künstlerische Entfaltung", sagte Felipe Santa Cruz dem Nachrichtenportal G1. "Jede Art der Zensur bedeutet einen Rückschritt und kann von der Gesellschaft nicht hingenommen werden." Die Entscheidung des Gerichts in Rio de Janeiro könnte von höheren Instanzen wieder kassiert werden.
In dem Weihnachtsspezial wird Jesus unter anderem als schwul dargestellt. Politiker und Geistliche kritisierten den Film als Angriff auf den christlichen Glauben. Kurz vor Weihnachten wurde ein Brandanschlag auf die Büroräume von Porta dos Fundos verübt.
- Nachrichtendienst dpa
- G1: Justiça do RJ determina que Especial de Natal do Porta dos Fundos seja retirado do ar (port.)
- Internetseite der Satiregruppe "Porta dos Fundos" (port.)