"Leaving Neverland" Umstrittene Michael-Jackson-Doku läuft bald in Deutschland
In den USA wurde gerade die Dokumentation über Michael Jackson gezeigt. Mutmaßliche Opfer erzählen darin von Übergriffen seitens des King of Pop. Nun kommt "Leaving Neverland" nach Deutschland.
Der Sender ProSieben wird die Dokumentation "Leaving Neverland" über Popstar Michael Jackson am 6. April ausstrahlen. In der Doku erzählen die beiden Männer James Safechuck und Wade Robson, wie der 2009 verstorbene Sänger sie als Kinder missbraucht habe. "Er war einer der gütigsten, sanftesten, liebevollsten Menschen, die ich kannte", sagt Wade Robson in der Dokumentation. "Und er hat mich über sieben Jahre sexuell missbraucht."
Die Dokumentation und die Reaktionen darauf zeigten, wie breit das öffentliche Interesse an Michael Jackson und den Anklagen gegen ihn sei, erklärte ProSieben-Chefredakteur Stefan Vaupel am Mittwoch. "Kindesmissbrauch ist eins der größten gesellschaftlichen Tabu-Themen unserer Zeit. Kirche, Künstler und andere haben sich in den vergangenen Jahren immer wieder das Schweigen ihrer Opfer erkauft. Deshalb zeigen wir "Leaving Neverland" auf ProSieben." Vorgesehen sei die Ausstrahlung in der Primetime um 20.15 Uhr.
- Michael Jackson: Radiosender streichen seine Musik
- Umstrittene Doku: Vorwürfe gegen Michael Jackson
- Neverland-Ranch: Michael Jacksons Erbe zum Spottpreis
Reaktionen in den USA
"Leaving Neverland" hatte in den USA geteilte Reaktionen zur Folge. Nach der Ausstrahlung des ersten Teils beim Bezahlsender HBO am Sonntag verteidigten einige Zuschauer Jackson, andere kündigten an, seine Musik nicht mehr hören zu wollen. TV-Produzent Elgin Charles schrieb auf Twitter, das FBI habe Jackson mehr als ein Jahrzehnt lang überwacht und nichts gefunden, was den Vorwurf von Kindesmissbrauch belege. Drehbuchautor und Filmemacher Gabriel Torrelles kritisierte, mit Blick auf die Erzählmethode sei "Leaving Neverland" eine sehr schlechte Dokumentation.
- Nachrichtenagentur dpa
- ProSieben: Pressemitteilung
