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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Wer wird Millionär?"-Special Jauch hackt sich nach Tattoo falsche Hand ab
Möpse, Roller-Girls und ein Männerballett: In einem neuen Rate-Special kämpfen Vereinsmeier für volle Kassen. "Für den Verein zur Million". Jauch bietet wie gewohnt Hilfe an
"Mein Kampfname ist Babsi Balboa", sagt das "robuste Roller-Girl" Barbara Kotzulla mit "nicer Grundaggressivität." Von Anfang an herrscht in dem neuen "Wer wird Millionär- Special" auch eine "special Stimmung", denn acht "Vereinsmeier" kämpfen dieses Mal für ihren Verein um die Million. Mit von der Partie sind unter anderem auch ein galantes Männerballett und ein Mops-Verein. Und weil bei den meisten Vereinen in Deutschland sowieso "chronisch Ebbe in der Kasse ist", kann es nicht schaden, auf dem legendären Stuhl von "Schatzmeister" Jauch zu landen.
Ins Fußballstadion? Nur auf'n Bierchen!
Obwohl "Babsi Balboa" lieber auf Nummer sicher geht, spielt sie sich fluffig bis zur 16.000 Euro Frage und kommt lediglich ins Stocken, als es darum geht, wofür der französische Präsident Macron in den ersten drei Monaten seiner Amtszeit 26.000 Euro auf Staatskosten rausgepfeffert hat. Zur Auswahl stehen: Rosen für seine Frau oder Make-up. Babsi kann sich partout nicht vorstellen, wie man denn bitteschön eine derart hohe Summe für Schminke ausgeben kann, aber Jauch kommt ihr herrlich klischeehaft zur Hilfe: "26.000 Euro für Make-up, das schafft Ihr Frauen doch".
Leider hat "die Rollermaus" keine Ahnung von Fußball und weiß deswegen nicht, dass Lahm "Fußballer des Jahres 2017" ist. "Ich geh höchstens Mal ab und an im Stadion von VfL Bochum 'n Bier trinken", gesteht sie. Jauch ob dieser saloppen Randbemerkung: fassungslos. Mit schönen 32.000 Mäusen rollt Babsi von dannen und darf sich mit ihrem Verein über eine "bedachte Trainingsmöglichkeit" freuen.
"Dann kann ich ja nicht mehr zu Sat1!"
Während Jauch ganz fasziniert vom pennenden Mops des Wünnenberger Mops-Vereins ist, klettert Andreas Schmidt, genannt "Andy" schon mal auf den Ratesessel. Andy, der für seinen Tattoo-Verein antritt, ist der beste Beweis, dass tätowierte Tätowierer feinst angezogene Menschen mit Geschmack sind und nicht wie Opa Schulze nach zwei Gläsern Goldie verknittert pöbelt: Hallodris. Im einer edel angehauchten Harris-Tweed-Weste spielt sich der Mann mit der modischen Version eines Viktor-Emanuel-Bartes auf 8.000 Euro hoch, allerdings etwas holprig. Jauch kommentiert: "Ein Gewürge ist das mit Ihnen!"
Dafür sticht Andy dem Moderator prompt ein hübsches "Mein RTL" Tattoo aufs Patschehändchen, was Jauch sich jedoch unverzüglich abhackt, denn "dann kann ich ja nicht mehr zu Sat1." Natürlich ist alles ein Fake, die Hand, die er aus dem Jackettärmel zieht: nur Silikon. Weil Andy aber den radelnden Ellenbogenausfahrer Peter Sagan nicht auf dem Schirm hat, kommt sein Spielende nicht unverhofft, aber 8.000 Euro sind ja auch ganz "nice".
"Partytime im Altersheim"
Dann erscheint er auf dem Parkett: Thomas Leinweber, der freundliche Balletttänzer im Bauarbeiter-Outfit. Leinweber tritt für das "Männerballett Bernburg e.V." an. Wenn man in der Freizeit eher für "Partytime im Altersheim" sorgt, bleibt das Interesse für Fußball logischerweise etwas auf der Strecke. Leinweber muss die "Schwarmintelligenz" fragen, welcher Fußballer im November zum dritten Mal Vater geworden ist: Cristiano Ronaldo.
Jauch schlägt vor, Leinwebers Männerballett solle sich mit den erspielten Ocken ruhig mal ein paar "neue Leibchen" gönnen, schließlich könne es ja nicht angehen, zu dieser kalten Jahreszeit halb oberkörperfrei durch die Gegend zu tänzeln. Und dann vielleicht noch die Grippeschutzimpfung verpennt, na halleluja! Leinweber gibt Jauch natürlich recht, neue Pullis wären schon schön und die ganzen "Ornate" sind ja auch ziemlich teuer. Außerdem muss das dufte Männerballett derzeit in rosa Leggings "von kik" Pirouetten drehen.
"Fragen wir mal Herrn Hotze!"
Die 16.000 Euro hat der grazile Beinchenstrecker ratzfatz in der Tasche, obwohl er George A. Romero, den "Vater der Zombie-Filme" nicht kennt. Hilfe kommt aus dem Publikum. Herzallerliebst, wie Leinweber sich bedankt. Bei der 64.000 Euro Frage ist die charmante Hupfdohle allerdings ratlos: In welchen Nachbarstaaten darf man auf der Autobahn nur bis 140 km/h Gummi geben? Zeit für den Telefonjoker: "Fragen wir mal Herrn Hotze."
Bei Herrn Hotze, "ist das H wichtig", merkt Leinweber ironisch lächelnd an. Leider hat Herr Hotze ob nun mit oder ohne H nur den Hauch einer Ahnung und tippt auf "Polen". Zu unsicher für den Balletttänzer, der glücklich über die erspielte Summe ist. 32.000 Euro sind nämlich "nice to have" und bei kik kann man dafür außerdem locker für alle 120 Vereinsmitglieder erschwingliche Leggings mit ganz geringem Polyesteranteil erwerben.