Jauch: "Sie sind wahnsinnig!" Hardcore-Zockerin räumt 500.000 Euro ab
In der Doppelfolge von "Wer wird Millionär?" stand Milana Kaiser aus Hannover fast bis zum Ende mit beiden Füßen auf dem Gaspedal. Ohne Joker und ohne Ahnung zockte sie sich bis zur Millionenfrage und nahm am Ende 500.000 Euro mit.
"Sie sind wahnsinnig!", konstatierte Günther Jauch mehrmals, als seine Kandidatin auch jenseits der 125.000-Euro-Frage noch volles Risiko ging und bei vollkommenen Unwissen ihr Glück mit einer geratenen Antwort versuchte. Dabei hatte es für die Innenarchitektur-Studentin eher schleppend begonnen. Ihren ersten Joker verlor sie bereits bei einer 500-Euro-Frage, die so einfach war, dass das befragte Publikum zu 100 Prozent auf die richtige Antwort tippte.
Auch im weiteren Verlauf hatte Kaiser kein Jokerglück. Den zweiten büßte sie bei 16.000 Euro ein, Nummer drei ging bei 32.000 für die Frage drauf, welche Trefferzahlen die Bestleistung und den Minusrekord des Torschützenkönigs in der Bundesligageschichte markiert: A) 45 und 15, B) 40 und 17, C) 35 und 19 oder D) 30 und 21. Da der Telefon-Helfer es nicht wusste, musste die Kandidatin raten. Mit B) entschied sie sich für die richtige Lösung und erklärte ab da das planlose Raten zum Spielprinzip.
"Ich will die Millionenfrage noch wissen"
Bei 64.000 Euro verriet ihr nichts als ein Bauchgefühl, dass der Finanzbegriff "Revolverkredit" für einen Schuldner zu einer gefährlichen Sache werden kann. Für 125.000 wollte Jauch wissen, wer am 1. August 1948 im Alter von 22 Jahren auf dem Cover der allerersten "Stern"-Ausgabe zu sehen war. Antwortmöglichkeiten: A) Max Schmeling, B) Beate Uhse, C) Axel Springer oder D) Hildegard Knef.
Diesmal hatte Kaiser nicht nur keinen Schimmer, sie musste sich von Jauch sogar ausführlich erklären lassen, um wen es sich bei den fraglichen Herrschaften überhaupt handelt. Einen Grund, von ihrem Hochrisikospiel abzulassen, sah sie darin allerdings nicht. Nach kurzer Besinnungspause entschied sie sich ohne sinnvolle Begründung für die korrekte Antwort D). "So eine wie sie ist mir in 17 Jahren 'Wer wird Millionär?' noch nicht untergekommen", bestaunte Jauch die Chuzpe der Studentin.
Ob Arizona-Foliendorade, Florida-Topfmuschel, Texas-Büchsensardine oder Carolina-Dosenschildkröte ein in Amerika lebendes Tier ist, galt es für 500.000 Euro zu wissen. "Soll ich nochmal zocken?", fragte sich Kaiser und entschied nach kurzem Zaudern: "Man sitzt nur einmal hier. Und eigentlich will ich die Millionenfrage noch wissen." Carolina-Dosenschildkröte glaubte sie schon irgendwo gehört zu haben, daher: bitte einloggen. Und wieder richtig.
"Sie werde ich so schnell nicht vergessen"
Bei der Millionenfrage sank dann aber sogar der Unerschrockenen der Mut: "Welches zählt zu den fünf Elementen, die die Grundbausteine der menschlichen DNA sind? A) Phosphor, B) Neon, C) Magnesium oder D) Chlor." Geraten hätte sie Magnesium. Das wäre falsch und ein unwürdiges Ende für eine so toughe Kandidatin gewesen. Diesmal aber widerstand sie dem Zocker-Impuls und begnügte sich mit dem Erspielten. Die korrekte Antwort wäre übrigens Phosphor gewesen.
"Viele Kandidaten vergesse ich sehr bald wieder. Sie werde ich so schnell nicht mehr vergessen", sagte Jauch am Ende. Neben der Gewinnsumme dürfte das für Kaiser die schönste Errungenschaft des Abends gewesen sein.
Freitags-Ausgabe holt Tagessieg
Mit der Sendung strahlte RTL das erste Mal seit Jahresbeginn wieder eine reguläre Ausgabe von "Wer wird Millionär?" am Freitagabend aus - und fuhr damit sogleich den Quotensieg ein. 4,81 Millionen Zuschauer ließen sich von dem Quizshow-Klassiker unterhalten, wie der Mediendienst "DWDL" berichtet.