Schluss nach elf Jahren Ilka Bessin hört auf als "Cindy aus Marzahn"
Sie ist rosa, laut und ganz schön ordinär: Mit Sarkasmus und Kühnheit erzählt Cindy aus Marzahn ohne jegliche Scheu von ihren Abenteuern als die schizophrene, uneheliche Schwester von Paris Hilton. Doch damit ist bald Schluss. Komikerin Ilka Bessin will ihre Comedy-Figur in Rente schicken.
"Man darf so eine Figur nicht totspielen", so Ilka Bessin gegenüber dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel". "Wenn man sich elf Jahre lang Abend für Abend eine Perücke aufsetzt und einen pinkfarbenen Jogginganzug anzieht, muss man aufpassen, dass die Leute nicht irgendwann sagen: 'Boah, ich kann den Scheiß nicht mehr sehen.' So weit soll es nicht kommen."
"Da sitzt du auch mal nur Zuhause und flennst"
Elf Jahre lang flimmerte die prollige Unterschichtenprinzessin über die Bildschirme, war in Sendungen wie "Wetten, dass..?" und "Promi Big Brother" zu sehen. Immer als Cindy im pinkfarbenen Trainingsanzug, niemals als sie selbst.
Zwar konnte sie mit der Dauerwellenperücke und der dicken Make-up-Schicht viele Zuschauer begeistern, habe aber auch viel Prügel und Kritik einstecken müssen. Vor allem auf Facebook häuften sich die negativen Kommentare. "Wenn du so wüst beschimpft wirst, sitzt du auch mal nur zuhause und flennst", sagt Bessin.
Letzter Auftritt bereits im Juni
Heute hat sie genug von der übergewichtigen Langzeitarbeitslosen. Ihre Karriere als Comedian will die 44-Jährige erst einmal an den Nagel hängen. Ihren letzten Auftritt als Proll-Queen habe sie bereits Anfang Juni gehabt.
Jetzt wird sich Ilka Bessin der Mode widmen. Gemeinsam mit einer Schneiderin will sie Kleidung für Übergewichtige entwerfen. Ob sie irgendwann unter ihrem eigenen Namen auf die Bühne zurückkehren werde, wisse sie noch nicht. Doch wir werden uns immer gerne an das pinkfarbene Knallbonbon zurückerinnern.