Am Dienstag wegen Betrugs vor Gericht DSDS-Sieger Severino war der "Abholer"
Anklagebank statt Showbühne: Am Dienstag wird DSDS-Sieger Severino Seeger vor dem Landgericht Frankfurt der Prozess gemacht. Es geht um Betrug in neun Fällen. Die Staatsanwaltschaft legt dem 28-Jährigen zur Last, als Mitglied einer Betrügerbande unter einem Vorwand die EC-Karten der bis zu 88 Jahre alten Opfer samt Geheimzahl abgeholt zu haben.
So lief der Betrug ab: Die Opfer seien laut Anklage von anderen Bandenmitgliedern, die sich als Bankmitarbeiter ausgaben, angerufen worden: Es gebe technische Probleme, deshalb würden Scheckkarten benötigt. In den neun Fällen, bei denen Seeger als "Abholer" mitgewirkt haben soll, entstand ein Schaden von knapp 19.000 Euro.
Mehrere Mitglieder der zehnköpfigen Betrügerbande wurden bereits zu Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährung verurteilt. Seeger selbst sollte bereits im März vor Gericht gestellt werden - wegen der Erkrankung des Richters musste der Prozess allerdings abgesagt werden. Später verschob man die Verhandlung auf die Zeit nach Seegers Teilnahme an der RTL-Fernsehshow.
Eine Seniorin um 12.000 Euro erleichtert
"Ich muss mich dafür verantworten", sagte Severino vor zwei Wochen über seinen Ärger mit dem Gesetz. Sollte sich der Medienstar vor Gericht geständig zeigen, könnte auf die Zeugenvernehmung der betagten Opfer verzichtet werden. Allein in einem Fall waren vom Konto einer Seniorin 12.000 Euro abgehoben worden. Der der Bande zugerechnete Gesamtschaden beläuft sich laut Staatsanwaltschaft auf mehr als 100.000 Euro. Wie ihr Sprecher, Staatsanwalt Jesco Kümmel, mitteilte, soll Seeger bereits die Wiedergutmachung des von ihm zu vertretenden Schadens zugesagt haben.