Eike Immel über seine Pleite "Bin für 20.000 Euro am Tag einkaufen gegangen"
Dem ehemaligen National-Torhüter Eike Immel ist nichts von seinem einstigen Vermögen geblieben. Nachdem er mit Fehlinvestitionen, Luxuskarossen und kostspieligen Bekanntschaften Millionen in den Sand gesetzt hat, sitzt der heute 54-Jährige auf Steuerschulden im höheren sechsstelligen Bereich. Am kommenden Montag (19.25 Uhr) berichtet das einstige Fußballidol im ZDF-Magazin "WISO" ausführlich über seinen finanziellen Absturz.
Wie Immel berichtet, stieg er als Fußballer schnell zum Großverdiener auf: "Mit 18 habe ich einen Vertrag mit 160.000 Mark Jahresgehalt bekommen." Nur ein halbes Jahr später sei die Summe auf 300.000 Mark erhöht worden. Sogleich sei er den Verlockungen des Luxus erlegen gewesen: "Ich habe mir mit 19 einen Porsche Turbo gekauft, der damals 110.000 Mark gekostet hat", berichtet der geschiedene Vater eines Sohnes und einer Tochter.
"Dümmer geht's nimmer"
Auf Anraten eines Beraters habe er in Luxusimmobilien investiert, um horrenden Steuerzahlungen zu entgehen. Doch das Steuersparmodell habe sich zum finanziellen Desaster entwickelt: "Der Verlust war eine Million netto. Und das ist viel Geld", so Immel.
Der Ex-Keeper, der bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1986 und bei der Europameisterschaft 1988 im DFB-Kader stand, schied 1997 wegen eines Hüftleidens aus dem Profifußball aus. Er begann als Torwarttrainer zu arbeiten, unter anderem in Istanbul.
Zwar reduzierte sich sein Jahresgehalt um mehr als die Hälfte. Seinen aufwendigen Lebensstil habe er aber beibehalten: "Die Freundin war unvorstellbar teuer. Ich bin am Tag für 20.000 Euro einkaufen gegangen, bei Louis Vuitton, bei Gianni Versace, bei was weiß ich wo, das war unvorstellbar, ich habe die Kurve dann nicht mehr bekommen, dümmer geht's nimmer", gesteht er in der Sendung ein.
Finanzamt, Gerichtsvollzieher, Privatinsolvenz
Als er 2005 aus der Türkei nach Deutschland zurückkehrte, habe ihn bereits das Finanzamt erwartet. Der Vorwurf: unbezahlte Steuerschulden. "Der Gerichtsvollzieher kam und sagte, ich brauche jetzt 40.000 Euro oder eine eidesstattliche Versicherung", so der Ex-Keeper. Jedoch habe er seine Schulden beim Staat nicht begleichen können. 2008 meldete er schließlich Privatinsolvenz an.
Selbst seine Teilnahme beim "Dschungelcamp", für die er von RTL fast 70.000 Euro erhalten habe, konnte ihn nach eigenem Bekunden nicht vor dem Bankrott bewahren. Nach einem kurzen Ausflug in die Musikindustrie und weiteren Showauftritten sei er nach wie vor hoch verschuldet gewesen. Über Wasser habe er sich nur dank kleinerer Talkshow-Gagen und der Unterstützung von Freunden halten können.
Ein Jobangebot aus dem Fußball, auf das er stets hoffe, habe er schon seit Jahren nicht mehr bekommen. "Sie kennen das Gefühl wahrscheinlich nicht, nicht gebraucht zu werden. Das ist noch viel schlimmer als kein Geld zu haben", sagt Immel, der zurzeit in einem bescheidenen Pensionszimmer in Dortmund lebt.