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"Tatort"-Kommissar Fabian Hinrichs schießt gegen ARD und ZDF


Neuer "Tatort"-Kommissar Fabian Hinrichs
"Die Einschaltquote sollte abgeschafft werden"

Von t-online
07.04.2015Lesedauer: 2 Min.
"Tatort"-Neuzugang Fabian Hinrichs kritisiert die Öffentlich-Rechtlichen.Vergrößern des Bildes
"Tatort"-Neuzugang Fabian Hinrichs kritisiert die Öffentlich-Rechtlichen. (Quelle: dpa-bilder)

Noch vor seinem ersten TV-Auftritt hat sich der neue "Tatort"-Kommissar Fabian Hinrichs bereits mit seinem Arbeitgeber angelegt. Der Schauspieler, der am Sonntag seinen Einstand als Nürnberger Ermittler gibt, kritisierte in einem Interview mit dem Mediendienst "kress.de" die öffentlich-rechtlichen Sender. "Das Publikum ist nicht so dämlich und schlicht, wie man es sich in manch anderen Redaktionen so vorstellt", sagte Hinrichs.

Der Schauspieler erklärte: "Die Öffentlich-Rechtlichen sollten weniger Sport, weniger Kochen, weniger Volksmusikreihen und Boulevardmagazine zeigen, sondern mehr gute fiktionale Reihen und Filme." Doch Hinrichs fordert noch mehr: "Deswegen sollte auch die Quote abgeschafft werden, weil sie für ARD und ZDF nicht relevant sein darf."

Zuschauern kein "Fast Food" auftischen

Die Sender dürften die Zuschauer nicht absichtlich unterfordern: "Wenn man den Leuten 20 Jahre lang Fast Food auftischt, dann können sie richtig feine Küche oftmals gar nicht mehr richtig schmecken", so Hinrichs, der den Verantwortlichen rät, auch mal Mut zu haben. Dass anspruchsvolle Unterhaltung erfolgreich sein kann, zeige nicht zuletzt das Beispiel von William Shakespeare: "Shakespeare hat ja nicht die Zeiten überlebt, weil Professoren das so beschlossen haben, sondern weil er die Zuschauer noch immer erreicht."

Zu wenig Drehtage für den "Tatort"

Auch am Umgang der ARD mit der "Tatort"-Reihe hat der zukünftige TV-Ermittler etwas auszusetzen. Ihn stören die finanziellen Rahmenbedingungen: "Ich würde mir sehr wünschen, dass man Gelder woanders abzieht und in den fiktionalen Bereich steckt, so dass man wieder 28 Drehtage für einen 'Tatort' oder einen anderen anspruchsvollen Fernsehfilm zur Verfügung hätte und nicht wie jetzt häufig 21." Doch Hinrichs äußerte auch großes Lob am "Tatort": "Die Reihe ist in Deutschland am besten dafür geeignet, gute Filme entstehen zu lassen."

Die Entscheidung, die Rolle als "Tatort"-Ermittler anzunehmen, sei ihm nicht ganz leicht gefallen. "Ich habe mich sehr gefreut - und dann etwas überlegen müssen", sagte Hinrichs. Allerdings erklärte er auch: "Früher hätte ich vielleicht länger nachdenken müssen. Denn es gab ja nur wenige 'Tatort'- Kommissare, daher war die Gefahr, auf diese Rolle festgelegt zu sein, deutlich größer als heute."

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