"Wer wird Millionär?" Kondomtester Miguel brachte Günther Jauch mit Dirty Talk an seine Grenzen
Unvergessene Augenblicke erlebt die RTL-Quizshow "Wer wird Millionär?" immer dann, wenn es Günther Jauch die Sprache verschlägt. In der Sendung am Montagabend fehlten dem eigentlich mit allen Wassern gewaschene Moderator hin und wieder die Worte. Der Grund: Auf dem Kandidatenstuhl hatte Miguel Alexander Páwel Martin y Moreno Platz genommen. Der hatte schon einmal als Kondomtester gearbeitet und berichtete in der Show im Plauderton von seinen Erfahrungen. Jauch blieb stumm und staunte.
Nachdem Kandidatin Maryam mit 16.000 Euro nach Hause gehen durfte, war der Ratestuhl gegenüber von Günther Jauch frei für einen neuen Kandidaten. Der Mann mit dem längsten Namen der WWM-Geschichte heißt hier der Einfachheit halber nur Miguel. Er war bei der Einstiegsfrage am schnellsten: "Achten Sie beim Autokauf auf die Werte von Leistung, Hubraum, CO2 Emission und Kraftstoffverbrauch in ihren Einheiten". Die korrekte Reihenfolge der Antworten war Kilowatt, Kubikzentimeter, Gramm/ Kilometer und Liter/100Kilometer.
Die Rippen der Kakteen
IT-Consultant Miguel spielte die Risikovariante, den ersten Joker brauchte er bei der 2000-Euro-Frage. "Was besitzen sehr viele Kakteen?" A: Steißbein B: Rippen C: Knöchel D: Kniescheiben. Eine Dame aus dem Publikum half Miguel weiter und gab ihm mit Antwort B den richtigen Tipp.
Plauderte man zunächst noch über Romantik und Valentinstag, so ging es bei der nächsten Verschnaufpause geradewegs unter der Gürtellinie weiter. Miguel hatte inzwischen 8.000 Euro erspielt, ausgerechnet mit der Antwort auf die Frage "Von welchem Verhalten riet Papst Franziskus "guten Katholiken" in einer viel diskutierten Aussage ab?" Miguel wusste, dass es "sich zu vermehre wie die Karnickel" war.
Kondomtester mit 18
"Apropos Karnickel", kriegte Jauch dann kaum die Kurve. "Sie sollten sich ja auch nicht vermehren wie die Karnickel und dafür brauchte es Kondome. Sie waren einmal Kondomtester. Äh...". Miguel rettete ihn. "Das war zu Forschungszwecken für die Universität Duisburg-Essen. Die haben da was neuartiges entwickelt."
"Als das Lineal stand, wurde es vermessen"
"Wie lief denn der Test?" fragte Jauch neugierig. "Das war sehr kurios. Ein sehr großer Saal. Vorhänge in jeder Ecke, dahinter ein roter Buzzer und schöööne Zeitschriften. Darin hat man geblättert und wenn man dann fertig war...also nicht fertig, sondern sagen wir mal, das Lineal stand, hat man den Buzzer gedrückt. Dann kam ein Arzt um die Ecke und hat das Ganze vermessen. Die Breite des Lineals, den Durchmesser..." Jauch runzelte derweil die Stirn und stammelte nur mehrmals "Ja...ja...". Miguel erzählte fröhlich weiter: "Als der Arzt da zu mir kam, musste ich beim ersten Mal so lachen, also.... ich brauchte einen zweiten Anlauf." Das Publikum jubelte.
Jauch konnte nur noch stammeln
Jauch feixte: "Es gab nichts mehr zu messen!". "Ja, aber beim zweiten Mal hat dann alles funktioniert." "Waren Sie mit dem Resultat zufrieden?.. So, ich meine...", druckste der Moderator verlegen herum. Miguel blieb cool. "Ich bin ja bescheiden. Ich hab den Arzt dann gefragt 'Ist die Studie damit hoch?' Er meinte 'Jawohl, über dem Durchschnitt!'". Lachtränen bei den Zuschauern.
Darauf ging Jauch aber seltsamerweise nicht ein, sondern fragte recht sachlich: "Hat sich das Kondom denn durchgesetzt auf dem Markt?" "Die haben sich dann gar nicht mehr bei uns gemeldet. Mit Sicherheit ist es ein sehr gutes Kondom geworden!"
Der Moderator verzweifelt: "Haben wir schon dideldidumm gemacht?"
Für Günther Jauch war es nach diesem Gespräch beinahe unmöglich, wieder zum Spielalltag überzugehen: "Haben wir Ihnen eigentlich schon Ihr Geld gut geschrieben? Wo sind wir eigentlich gerade? Ich bin ja völlig draußen!" Ein verzweifelter Blick in die Kamera, eine Frage an die Regie: "Haben wir schon dideldideldidumm gemacht?" Es folgte die 16.000-Euro-Frage und anschließend tatsächlich wieder das musikalische "Dideldidideldidumm". Bei 32.000 Euro endete die Show und Miguel darf nächstes Mal weiterspielen. Und Günther Jauch hat Zeit, sich bis dahin zu sammeln.