Rentnerin völlig überwältigt beim WWM-Überraschungsspecial "Jetzt hab' ich gar nicht meine Kontonummer mit"
Schon lange hatte man als Zuschauer bei "Wer wird Millionär?" nicht mehr so viel Spaß wie beim Überraschungsspecial am Freitag. Die sympathische Rentnerin Renate Groll war völlig überwältigt, als sie im Studio erfuhr, dass sie auf dem Kandidatenstuhl Platz nehmen sollte. "Ist das im Fernsehen jetzt?", fragte sie verblüfft und ärgerte sich später: "Jetzt hab' ich gar nicht meine Kontonummer mit."
Fast hatte man am Anfang ein bisschen Sorge, dass der Berlinerin die Aufregung etwas zu viel sein könnte. Sie selbst betonte mehrfach, sie sei kurz vor dem "Herzkasper", nachdem sie erfuhr, dass ihre neben ihr sitzende Enkelin sie angemeldet hatte. Noch viel größer war das Erstaunen, als ihr Enkel Steve Lehmann, der seit sieben Jahren in New York wohnt, extra für die Sendung eingeflogen wurde und mit ihr die Fragen beantworten durfte.
"Möchten Sie das Geld in bar?"
Selten hatte man eine Kandidatin gesehen, die so begeistert von ihrer Teilnahme an der Sendung war. Die Freude über jeden gewonnenen Geldbetrag war riesig ("8000 Euro, das habe ich noch nie auf dem Konto gehabt") und nach jeder richtig beantworteten Frage nannte Groll so stolz ihre derzeitige Gewinnsumme, dass Jauch schon nachfragte: "Möchten Sie es nach jeder Frage in bar haben? Es wird überwiesen, ich verspreche es."
Mit der Technik hatte die Rentnerin allerdings so ihre Probleme. So wollte Groll lange Zeit einfach nicht verstehen, dass sie die richtigen Antworten nicht auf dem Display drücken muss, was sich zum Running Gag der Sendung entwickelte. "Sie müssen nicht drücken", erklärte Jauch ihr wieder und wieder. Selbst bei der 32.000-Euro-Frage fragte sie ihren Enkel noch: "Wollen wir drücken?"
"Weiter jetzt. Ich muss noch austreten"
Unterhaltsam war die Kandidatin auch dank ihrer Berliner Schnauze: Ganz unverblümt sagte sie, was sie dachte - und äußerte etwa die Sorge, dass sie nun alle ihre Nachbarn zum Kaffeetrinken einladen müsse. Ihren Enkel und Günther Jauch trieb sie zudem nach jeder richtig beantworteten Frage voran: "Weiter jetzt." Schließlich müsse sie irgendwann auch noch austreten.
Der Enkel "muss ja auch mal was wissen"
Neben seiner Oma hatte der arme Enkel kaum eine Chance - denn die alte Dame beharrte stets auf ihrer Antwort. Das war allerdings gut so. Denn beinahe hätte ihr Lehmann zur falschen Antwort geraten. Bei der Frage, "Was lässt frau beim 'Social Freezing' genannten Trend für eine spätere Nutzung einfrieren? A: Gehirn, B: Eizellen, C: gesellschaftliche Kontakte oder D: Toyboys", tippte die Oma auf Antwort B, der Enkelsohn auf C. Doch zum Glück konnte sich die Oma durchsetzen - und als herauskam, dass die Antwort richtig ist, bekam Lehmann sein Fett weg.
"Ich hab ja gesagt, sie weiß alles besser", erklärte der Enkel - und die Oma gab zurück: "Nicht nur besser, ich weiß es auch." Erst bei der 8000-Euro-Frage, bei der es um Jack Nicholsons Rolle als Joker in einem "Batman"-Film ging, konnte Lehmann seine Großmutter etwas unterstützen. Ihr trockener Kommentar dazu: "Er muss ja auch mal was wissen."
WWM-Millionär als Telefonjoker
Vergnügt und äußerst unterhaltsam spielten sich die beiden so bis zur 64.000-Euro-Frage voran und mussten dabei nur den 50:50-Joker zücken. Bei 64.000 Euro wurde es dann aber doch etwas eng: "Wer oder was ist auf der berühmten blauen Mauritius abgebildet - der wohl bekanntesten Briefmarke der Welt? A: Queen Victoria, B: Notre-Dame, C: Kokospalme, oder D: Segelschiff". Die Oma tippte spontan auf D, doch das Gespann wollte sich mit dem Telefonjoker absichern und rief den ehemaligen "Wer wird Millionär?"-Gewinner Dr. Eckhard Freise an.
Der habe schließlich Gehirn, erklärte Groll - und in der Tat, Freise wusste die korrekte Antwort, Königin Victoria, und das schon, bevor die Antwortmöglichkeiten genannt wurden. Doch Oma Groll zeigte sich mäßig beeindruckt: "Sehen Se, ich hab richtig getippt", war ihr Kommentar.
Mit 64.000 Euro nach Hause
Bei der 125.000-Euro-Frage war dann Schluss für das sympathische Duo - obwohl die Rentnerin auch hier den richtigen Riecher hatte. Die Frage lautete: "Die Redewendung 'in der Zwickmühle stecken' bezieht sich ihrem eigentlichen Ursprung nach auf ein ...? A: Folterinstrument, B: Kochrezept, C: Brettspiel, oder D: Werk von Wilhelm Busch?"
Groll tippte auf C, Lehmann auf A. Auch der Publikumsjoker brachte keine Klarheit und so entschieden sich Oma und Enkel dazu aufzuhören. Richtig wäre allerdings tatsächlich Antwort C gewesen. Doch Renate Groll war auch mit den gewonnenen 64.000 Euro überglücklich - und man gönnte ihr das Geld von Herzen.
Die anderen beiden Kandidaten im "Wer wird Millionär?"-Überraschungsspecial verblassten im Vergleich zur rüstigen Rentnerin - und das, obwohl die junge Altenpflegerin Bianca Schmidt satte 125.000 Euro mit nach Hause nehmen konnte. "Nur" 16.000 Euro hingegen gab es für den dritten Kandidaten Rainer Nase.