Er wäre der bessere Ermittler Claude-Oliver Rudolph lästert über "Tatort"-Kommissare
Wenn es nach Claude-Oliver Rudolph ginge, wäre die "Tatort"-Reihe bald um einen Ermittler reicher: ihn selbst. Im Interview mit der "Bild am Sonntag" bietet sich der normalerweise auf Bösewicht-Rollen festgelegte Schauspieler als Kommissar an. "Ich wäre wie Schimanski - nur halt viel brutaler", erklärt er. "Ich wäre ein Kommissar, der auch kräftig zuhaut." Das bekommen auch die aktuellen Darsteller zu spüren. Denn gegen die holt der 57-Jährige zum verbalen Rundumschlag aus.
Rudolph als "Tatort"-Kommissar, das passe "wie die Faust aufs Auge", wie er sagt. Dementsprechend hat er auch schon genaue Vorstellungen, wie seine Rolle aussehen sollte: Sein "Tatort" solle in Frankfurt spielen. Dort kenne er sich aus, und um Glaubwürdigkeit müsse er sich auch keine Sorgen machen - die hätten ihm die "Jungs aus der Rotlichtszene" schon bescheinigt.
Als weibliche Hauptrolle schwebt Rudolph Moderatorin Andrea Kempter vor, offensichtlich vor allem wegen ihrer weiblichen Attribute: "Die Schönheit und der Macho der Nation, verdammt, das wäre ein Hammerteam", schwärmt der 57-Jährige. "Da hätte man Quoten, dass es kracht."
Horror aus Münster
Die aktuellen "Tatort"-Kommissare fahren schon die Quoten-Erfolge ein, von denen Rudolph momentan noch träumt. Doch das scheint für den Schauspieler größtenteils nicht nachvollziehbar zu sein. Denn für seine potenziellen Kollegen hat er kaum mehr als Hohn und Spott übrig. "Der Münsteraner 'Tatort' ist der absolute Horror", lästert er beispielsweise. Bei Prahl und Liefers würden sich ihm die Nackenhaare aufstellen, warum ihre Fälle als lustig gelten, sei für ihn nicht nachvollziehbar.
"Steven Seagal für Arme"
Auch zu Til Schweiger hat Claude-Oliver Rudolph eine klare negative Meinung. Ihn könne er nicht ernst nehmen: "Was er macht, ist Comicsatire, indiskutabel und Schrott, ein Steven Seagal für Arme". Und so geht es munter weiter mit Rudolphs Lästereien: Die Münchner Kommissare - graue Haare, graue Fälle. Ulrike Folkerts könne nicht spielen. Eva Mattes möge er nicht. Axel Milberg fände er schlecht. Richy Müller sei im "Tatort" schrecklich, "heiser", "unsicher" und "langsam wie eine Schildkröte".
Glimpflich kommt dagegen Maria Furtwängler weg, wenngleich dieses Kompliment eher zweifelhafter Natur ist: "Den Pulitzer-Preis gewinnt sie damit nicht. Aber sie sieht gut aus", urteilt Rudolph. Und auch über die Absetzung von Martin Wuttke und Simone Thomalla könne er nur staunen: "Zwei Guten zu kündigen ist doch ballaballa", ereifert sich der 57-Jährige. Wuttke sei ein guter Schauspieler und Thomalla sehe gut aus. "Was will man mehr?"