TV Zombie-Serie "The Walking Dead" startet im TV
Stinkende Zombies im TV, und dazu auch noch in Serie? Zumindest in den USA begeisterte "The Walking Dead" von Regisseurs Frank Darabont, das die alte Geschichte der Untoten als Endzeitstory inszeniert, TV-Zuschauer und Kritiker. Sogar eine Golden-Globe- und drei Emmy-Nominierungen gab es dafür. Ab diesem Freitagabend (23 Uhr) ist die Serie auf RTL2 auch hierzulande zu sehen.
Wie beim Fantasy-Mittelalter-Epos "Game of Thrones" setzt der Privatsender bei "The Walking Dead", das nach der gleichnamigen Comicserie von Robert Kirkman entstand, auf eine "Eventprogrammierung". So werden die sechs Folgen der ersten Staffel nicht über Wochen verteilt ausgestrahlt, sondern an einem einzigen Wochenende - Grusel kompakt, sozusagen. Jeweils eine Doppelfolge sind am Freitag, Samstag und Sonntag zu sehen.
An Horroreffekten wurde nicht gespart
Im Mittelpunkt der Handlung steht der aufrechte Kleinstadtpolizist Rick Grimes (Andrew Lincoln, "Tatsächlich Liebe"). Nach einer schweren Schussverletzung wacht er eines Tages allein und verlassen im Krankenhaus auf. Keine Menschenseele ist zu sehen, nur Berge von Toten türmen sich vor der Klinik auf, verlassene Militärabsperrungen zeugen von einer großen Krise. Er irrt durch die Straßen und begegnet schon bald den ersten Zombies - Untoten, an deren Gestaltung die Maskenbildner und Spezial-Effekt-Leute sichtlich Freude hatten. Da wird nicht gespart an Blut, heraushängendem Gedärm, zerfetzten Gesichtern, faulendem Fleisch oder freiliegenden Knochen.
Mysteriöser Virus
Irgendetwas ist passiert hier draußen während seines Klinikaufenthaltes, von dem er nichts mitbekommen hat. Ein mysteriöser Virus hat die Menschen dahingerafft und zu Zombies werden lassen, die nur eines im Sinn haben: Fressen, am besten Menschen. Und wer einmal gebissen wurde, der wird selbst zum Untoten.
Zombies über Zombies
Rick Grimes sucht verzweifelt nach seiner verschollenen Familie, also fährt er nach Atlanta, wo ein Flüchtlingslager sein soll, militärische Unterstützung und Hoffnung - doch die wird in der Millionenstadt jäh zerstört. Zombies über Zombies bevölkern die Straßen, doch stößt er auch auf eine kleine Widerstandsgruppe von Menschen, die vor den Toren der Stadt im Wald campiert und den ungleichen Kampf gegen die Horden von Untoten aufgenommen hat. Doch die Menschengruppe kämpft nicht nur gegen die Zombies, sondern auch gegen innere Streitereien, Eifersüchteleien und Machtstreben.
Böse, widerlich und abstoßend
Nach dem Überfluss an smarten, sexy Vampiren und Werwölfen etwa bei "Twilight", den "Vampire Diaries" oder "Buffy" ist "The Walking Dead" wohltuend unsexy. Die Zombies sind einfach nur böse, widerlich und abstoßend. Auch die Menschen sind keine strahlenden Helden, sondern Normalos mit Fehlern und Unzulänglichkeiten. So rangiert die Serie des US-Fernsehsenders AMC irgendwo zwischen dem Horrorklassiker "Ein Zombie hing am Glockenseil" und der Gruselkomödie "Shaun of the Dead" und hat für nicht allzu zartbesaitete Zuschauer hohes Unterhaltungspotenzial - wenn auch im Mittelteil die zwischenmenschlichen Beziehungen etwas überbetont werden.