"Traumschiff" spaltet TV-Publikum "Aus der Zeit gefallen"
Wenn "Das Traumschiff" schippert, schauen Millionen zu. Das Team um Kapitän Parger hat viele Fans, doch auch zahlreiche Kritiker.
Ausgestrahlt seit 1981, gehört "Das Traumschiff" seit jeher zu den meistgesehenen Sendungen im deutschen Fernsehen. Allein die Neujahrsepisode bewegte rund fünfeinhalb Millionen Zuschauer zum Einschalten.
Aus Quotensicht kommt das Format beim TV-Publikum also gut an. Jedoch gehen die Meinungen über die Qualität von Handlung und Schauspiel weit auseinander, wie zahlreiche Zuschriften an t-online zeigen.
"Aus der Zeit gefallen"
Gabriele Funke schreibt über die zuletzt ausgestrahlte Folge, in der Curaçao angesteuert wurde: "Uns hat es wieder sehr gut gefallen. Die Episoden sind abwechslungsreich. Kapitän Max Parger hat sich sehr gut etabliert, vor allem seine markante Stimme. Das gesamte Team passt."
"'Das Traumschiff' hat nur noch schöne Bilder von der Natur", findet Konrad Trömner. "Was die Schauspieler abliefern, ist hingegen nicht toll – von den Geschichten ganz zu schweigen."
Gabriela meint: "Das ist nichts weiter als Werbung für Kreuzfahrten, sowas von aus der Zeit gefallen."
"Vor langer Zeit untergegangen"
"Als Florian Silbereisens Figur erstmals in See stach, schauten die Fans vermutlich noch", sagt Lisa Hackenberg. "Aber selbst die haben mittlerweile erkannt, dass Volksmusik nicht ausreicht, um ein guter Schauspieler zu sein."
Sie stören auch die Gastauftritte diverser Prominenter, die nicht vom Fach sind. "Man kann erahnen, wie sich da echte Schauspieler fühlen müssen. Man scheint mit allen Mitteln zu versuchen, 'Das Traumschiff' nicht untergehen zu lassen. Dabei ist das bei den Zuschauern schon vor langer Zeit passiert."
Jan Hertel widerspricht dem mit Hinblick auf die konstant guten Einschaltquoten: "Die Sendung hat deutlich mehr Zuschauer als vieles andere, was das ZDF so produziert. Insofern sind die abfälligen Kommentare einfach nur fehl am Platz."
"Freue mich auf noch viele Folgen"
"Ich habe die Serie einst gern geschaut", verrät Heiko Kabisius, den die Reisen in ferne Länder faszinierte. "Jahrzehnte später lässt mich das Gefühl nicht los, dass eine Truppe von Z-Prominenten auf Kosten der Beitragszahler schöne Urlaubstage auf dem Schiff verlebt. Die Handlungen gleichen oft denen schmieriger Seifenopern. 'Das Traumschiff' steht auf einer Stufe mit Soaps privater Sender."
Jens Przyborowski äußert: "Das Format als Ganzes ist okay, zeigt es doch viele Einblicke in ferne Länder. Eine Katastrophe ist jedoch die Besetzung mit Promis und Möchtegern-Promis. Hier wird gefühlt hemmungslos Geld ausgegeben."
"Florian Silbereisen als Kapitän Max Parger steht wie immer für einen entspannten Fernsehabend", lobt Matthias Horn. "Ich freue mich auf – hoffentlich – noch viele Folgen mit ihm."
"Immer unglaubwürdiger und verworrener"
Stefanie Spieker schreibt: "Silbereisen macht die Serie nicht schlechter oder besser. Es steht und fällt mit den Drehbüchern und gegebenenfalls auch mit den Gastschauspielern." Beides sei die Argentinien-Folge vom November, die sie zuletzt sah, so öde gewesen, dass sie dabei eingeschlafen sei.
Helmut Scheuermann geht mit der Sendung hart ins Gericht: "Die Geschichten der letzten Jahre wurden immer unglaubwürdiger und verworrener. Die schauspielerischen Leistungen sind zum Teil grottenschlecht, allen voran die der Schiffsärztin. Unglaubwürdiger kann man diese Rolle nicht spielen. Der einzige 'Profi' in diesem Team ist Daniel Morgenroth."
"Es ist besser, als ich dachte", gesteht Christian Sommer. "Trotz Silbereisen und Z-Promis wie Alessandra Meyer-Wölden sind viele gute Darsteller dabei, die es sehenswert machen. Man muss differenzieren und jede Folge neu bewerten."
- Zuschriften von t-online-Lesern