Aufklärung von Missbrauchsskandal Prinz Andrew verärgert FBI im Fall Epstein
Im Missbrauchsskandal um Millionär Jeffrey Epstein wollen die US-Ermittlungsbehörden Prinz Andrew befragen. Doch der Sohn der Queen zeigt sich nicht kooperativ.
Prinz Andrew soll dem FBI Fragen zum Missbrauchsskandal rund um Jeffrey Epstein beantworten. Das FBI habe die Anwälte des britischen Prinzen bereits kontaktiert, aber noch keine Antwort bekommen, sagte US-Staatsanwalt Geoffrey Berman am Montag in New York, wie US-Medien berichteten. Er zeige "null Zusammenarbeit".
Prinz Andrew bestreitet Vorwürfe
Jeffrey Epstein hatte sich im vorigen August in einem New Yorker Gefängnis das Leben genommen. Ihm wurde vorgeworfen, Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen zu haben. Eines seiner Opfer wirft auch Prinz Andrew öffentlich vor, sie missbraucht zu haben.
Die US-Amerikanerin Virginia Giuffre, damals noch Virginia Roberts, ist nach eigenen Angaben dreimal zum Sex mit dem Royal gezwungen worden, zweimal davon als 17-Jährige. Die Übergriffe sollen in den Jahren 2001 und 2002 erfolgt sein. Beweise für ihre Anschuldigungen hat die heute 35-Jährige nicht. Der Sohn der Queen bestreitet die Vorwürfe.
BBC-Interview eine "PR-Katastrophe"
Prinz Andrew war jahrelang mit Jeffrey Epstein befreundet und mehrmals Übernachtungsgast auf dessen Anwesen in den USA und in der Karibik. Von den Machenschaften seines Freundes will er aber nichts mitbekommen haben.
Vor wenigen Monaten hatte sich der britische Prinz in einem Interview mit BBC um Kopf und Kragen geredet. Dabei wollte er durch dieses eigentlich seinen Ruf wiederherstellen. Experten sprachen aber von einer "PR-Katastrophe". Der Druck auf Andrew wurde so groß, dass er schließlich seine Aufgaben als Royal ruhen ließ – zumindest so lange, bis die Vorwürfe geklärt sind.
- The Guardian: Prince Andrew not cooperating in Jeffrey Epstein inquiry, say US prosecutors (englisch)
- Nachrichtenagentur dpa