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König Juan Carlos: Letzter öffentlicher Auftritt


Rückzug aus Öffentlichkeit
Spaniens ehemaliger König Juan Carlos ist jetzt Rentner

Von dpa, t-online, mbo

Aktualisiert am 03.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Juan Carlos von Spanien: Zum Abschied winkt er noch mal.Vergrößern des Bildes
Juan Carlos von Spanien: Zum Abschied winkt er noch mal. (Quelle: AP Photo/Andrea Comas/ap)

Genau fünf Jahre nach Ankündigung seiner Abdankung zieht sich der frühere spanische König Juan Carlos nun endgültig zurück. Am Sonntag sagte der 81-Jährige "Adiós".

Am 2. Juni 2014 wurde die Abdankung von König Juan Carlos angekündigt, am 18. Juni trat sie in Kraft und sein Sohn Felipe folgte ihm auf den Thron. Repräsentative Aufgaben hatte der Ex-König danach trotzdem noch wahrgenommen. Damit ist nun aber Schluss.

Abschied beim Stierkampf

Er werde keine repräsentativen Aufgaben mehr für das Königshaus und den spanischen Staat wahrnehmen, hatte er in einem Brief an seinen Sohn und Nachfolger König Felipe VI. mitgeteilt. Dies wurde schon vor einigen Tagen bekannt gegeben. Nun fand der inoffizielle Abschied von Juan Carlos am späten Sonntagabend in einer Arena in Aranjuez knapp 50 Kilometer südlich von Madrid statt. Juan Carlos besuchte dort als "Ehrenpräsident" den traditionellen Stierkampf "Corrida de San Fernando". Bei der Veranstaltung wurde seine im Jahr 2000 im Alter von 90 Jahren auf Lanzarote gestorbene Mutter Doña María de las Mercedes de Borbón y Orléans gewürdigt.

Vor dem Stierkampf aß Juan Carlos in Aranjuez mit einigen Freunden und Verwandten zu Mittag. Der Bourbone winkte den Journalisten vom Beifahrersitz seines Fahrzeugs aus zu, sagte aber nichts. Mit dabei waren seine 82-jährige Schwester Pilar und seine älteste Tochter Elena. Nicht gesehen wurde in Aranjuez seine Gattin Sofía. Über seinen Abschied hatte Juan Carlos seit seinem 80. Geburtstag im vergangenen Jahr nachgedacht.

Viele Skandale

Vor fünf Jahren verzichtete Juan Carlos zugunsten seines Sohnes auf den Thron. Dieser Entscheidung vorausgegangen waren mehrere Skandale, die dem Ansehen der spanischen Monarchie schwer geschadet hatten. Dem ehemaligen König wurden unter anderem mehrere Affären nachgesagt. Es wurden auch Vaterschaftsklagen gegen ihn angestrengt. 2012 unternahm er eine verhängnisvolle Reise nach Botswana in die afrikanische Savanne, wo er mitten in der Wirtschaftskrise Elefanten jagte. Später entschuldigte er sich öffentlich dafür.


Aber Juan Carlos ist für viele, vor allem ältere Spanier weiterhin in erster Linie der Mann, der vor gut 40 Jahren als ebenso resolutes wie charismatisches Staatsoberhaupt den Übergang von der Franco-Diktatur zur Demokratie ermöglichte. Trotz vieler gesundheitlicher Probleme hatte er auch nach seinem Thronverzicht häufig repräsentative Aufgaben für die "Casa Real" in Madrid übernommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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