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HomeUnterhaltungPromis und die Corona-Krise

Immer mehr Promis schließen sich deutscher Impfkampagne an


Jauch, Glas und Co.
"Impfluencer": Promis werben fürs Impfen

Von dpa, t-online, sow

Aktualisiert am 09.04.2021Lesedauer: 4 Min.
Günther Jauch: Der Moderator wirbt im Namen der Bundesregierung fürs Impfen.Vergrößern des Bildes
Günther Jauch: Der Moderator wirbt im Namen der Bundesregierung fürs Impfen. (Quelle: Sascha Steinbach/Getty Images)

In den USA tun es Dolly Parton oder Mariah Carey, in Monaco Carmen Geiss, hierzulande Uschi Glas und jetzt auch Günther Jauch: Immer mehr Promis machen ihre Corona-Schutzimpfung öffentlich.

Ihr sei die Impfung "sehr sehr gut bekommen", erzählte die in Monaco lebende deutsche TV-Prominente Carmen Geiss vor zwei Wochen in einem Video auf ihrer Facebook-Seite – und sorgte damit auch für Irritationen. Sie ist 55 Jahre alt und durfte sich bereits impfen lassen? Die Gerüchte waren schnell ausgeräumt, als die Frau des Trash-Millionärs Robert Geiss berichtete, wie die Impfkampagne in Monaco anrollt.

Sie scherzte in Richtung der Verschwörungsgläubigen: "Mir ist kein sechster Finger an irgendeiner Hand gewachsen – aber sollte das natürlich noch der Fall sein, halte ich euch aufm Laufenden." Aus ihrem Freundeskreis seien Menschen gestorben, die mit einer Impfung wahrscheinlich noch leben würden, wurde Carmen Geiss anschließend bitterernst. Sie wolle sich wieder so bewegen können wie früher, eine Impfung sei dafür der richtige Weg.

Immer mehr Prominente berichten von ihrer Corona-Schutzimpfung und werben dafür. In der "Ärmel hoch"-Kampagne der Bundesregierung sagt etwa die 77-jährige Schauspielerin Uschi Glas: "Meinen Enkel habe ich seit über einem Jahr nicht im Arm gehabt. Deshalb lass ich mich impfen. Mit einem kleinen Piks holen wir uns unser Leben zurück."

Da die Promis ihren möglichen Einfluss auf Fans geltend machen, werden sie nun gerne "Impfluencer" genannt. Ein Wortspiel als Mischung aus Influencer und Impfung, das zeigen soll: Die Reichweite der Stars kann zu mehr Akzeptanz bei den Immunisierungen führen. Uschi Glas sagt im Online- und TV-Spot der Regierungskampagne: "Früher sind die Menschen noch an Typhus und Pocken gestorben. Durch Impfungen sind dann Gott sei Dank diese Krankheiten verschwunden."

Es wäre nicht das Jahr 2021 und das Internetzeitalter, wenn gerade der Spot mit Uschi Glas allen gefallen würde. Bei YouTube findet sich unter dem Werbevideo viel Hass und Häme. In den Kommentaren wird der Schauspielerin unter anderem vorgeworfen, unglaubwürdig zu sein – wegen einer alten Geschichte mit ihrer offenbar mangelhaften Hautcreme. Die als CSU-Unterstützerin bekannte Fernsehschauspielerin soll für ihren Impf-Clip eine Aufwandsentschädigung bekommen haben, weitere Promis wie Moderator Günther Jauch und Torwart-Legende Sepp Maier machen laut Gesundheitsministerium honorarfrei mit.

Am Freitag wurde außerdem bekannt, dass RTL-Moderator Jauch an dem Coronavirus erkrankt ist. Wann genau die Infektion erfolgte, ist unklar. Feststeht nur: Er muss eine Zwangspause einlegen und kann bestimmte Sendungen nicht wie geplant moderieren. Mehr Hintergründe dazu lesen Sie hier.

Impfbereitschaft in Deutschland zuletzt leicht gesunken

Die Auswahl der Prominenten scheint zu zeigen, dass sich die Kampagne in erster Linie an Ältere richtet. Schließlich gibt es zurzeit fast nur für diese Altersgruppe schon ein Impfangebot. Jüngere müssen sich noch gedulden, da zu wenig Impfstoff vorhanden ist – es sei denn, sie gehören selbst zur Risikogruppe, sind enge Kontaktpersonen von Gefährdeten oder arbeiten im Gesundheitswesen. Möglich sein dürfte, dass in einigen Wochen auch jüngere Promis eingespannt werden und Popstars oder Internetsternchen dann fürs Impfen werben.

Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, die zwischen dem 30. März und dem 1. April erhoben wurde, ist die Impfbereitschaft unter den Erwachsenen in Deutschland seit Anfang des Jahres leicht gesunken. Mitte Januar sagten 67 Prozent, sich impfen lassen zu wollen. Jetzt sind es 57 Prozent plus etwa 8 Prozent, die bereits geimpft sind – zusammen also 65 Prozent. 18 Prozent wollen sich nicht impfen lassen, 16 Prozent haben sich noch nicht entschieden oder machten keine Angaben.

"Ich bin kein Doktor, aber ich vertraue der Wissenschaft"

In den USA sagt Filmstar Morgan Freeman, der unter anderem in der Komödie "Bruce Allmächtig" Gott dargestellt hat, in einem Werbespot: "Ich bin kein Doktor, aber ich vertraue der Wissenschaft." Er habe sich impfen lassen und rufe dazu auf. Es gehe darum, aufeinander Acht zu geben. Dies ist nun auch der Tenor der deutschen Impfkampagne und der Werbung des Bundesgesundheitsministeriums: Die Impfbereitschaft solle wieder gestärkt werden.

In Amerika ist die Impfung der Bevölkerung weiter fortgeschritten. So gibt es auch schon sehr viele Promis, die an ihrer Corona-Impfung teilhaben lassen. Ryan Reynolds scherzte unter einem Foto seiner Impfung, nun endlich 5G zu haben, Mariah Carey schrieb sogar von G6, meinte damit aber wohl den hohen Ton, den sie beim Nadelstich absonderte. Als die Pflegekraft sagt "Kein Blut", scherzt die 52-jährige Carey: "Ich bin eigentlich ein Vampir." Auch Jane Fonda, Brian Wilson, Sean Penn, Anthony Hopkins, Steve Martin, Tony Bennett, Samuel Jackson, Harrison Ford, Billy Crystal, Jeff Goldblum und Arnold Schwarzenegger machten ihren "Shot" publik.

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Country-Legende Dolly Parton sang in einem Online-Video eine in "Vaccine" umgetextete Version ihres Hits "Jolene". Weltstar Barbra Streisand schrieb zu einem Foto von sich und ihrem Mann James Brolin: "Jim und ich fühlen uns so viel mehr geschützt nach unserem zweiten Impftermin und wir hoffen, ihr alle werdet auch bald geschützt." In Großbritannien ist bekannt, dass die Queen geimpft wurde oder auch Oscar-Gewinnerin Judi Dench.

In Deutschland schrieb Mitte Januar Entertainer Dieter Hallervorden bei Facebook zu einem Foto: "Bin froh, geimpft zu sein!" Mitte März war auch Frank Zander so zu sehen: "Erste Impfung geschafft!" Alles sei gut gelaufen. "Jetzt ein Bierchen", witzelte der Sänger anschließend.

Verwendete Quellen
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