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Johnny Depp und Amber Heard: Die schockierenden Details im Promi-Prozess


Skurrile Drogeneskapaden
Johnny-Depp-Prozess bringt schockierende Details ans Licht

Von dpa, t-online, sow

Aktualisiert am 09.07.2020Lesedauer: 3 Min.
Johnny Depp: Hier verlässt der Schauspieler den High Court in London.Vergrößern des Bildes
Johnny Depp: Hier verlässt der Schauspieler den High Court in London. (Quelle: Peter Nicholls/reuters)

Der Rosenkrieg vor Gericht nimmt groteske Züge an. US-Schauspieler Johnny Depp weist Vorwürfe zurück, ein "Frauenschläger" zu sein, plaudert aber über Drogenmissbrauch.

Hat Johnny Depp seine Ex-Frau Amber Heard geschlagen? Diese Frage steht eigentlich im Zentrum eines Prozesses, bei dem der Hollywoodschauspieler gegen den Verlag der britischen Boulevardzeitung "The Sun" klagt, weil die behauptet hatten, er habe Heard körperlich misshandelt. Doch das rückt angesichts neuer Details aus der Verhandlung in den Hintergrund.

Depp inszeniert sich in dem Prozess als Opfer: Heard habe ihn nur geheiratet, um ihre Karriere voranzubringen. Depp sei "kein Frauenschläger und ist das auch nie gewesen", so sein Anwalt David Sherborne. Der "Fluch der Karibik"-Star drehte den Spieß um und überzog Heard mit Vorwürfen: "Sie war es, die ihm gegenüber gewalttätig war", sagte Sherborne. Berichte, Depp habe ihr Gewalt angetan, seien erfunden. Der Schauspieler nannte seine Ex-Frau eine narzisstische Soziopathin. "Sie wusste, was sie wollte und ich war ein leichtes Ziel."

Mit elf Jahren nahm er "Nervenpillen"

Die Gegenseite warf dem Schauspieler dagegen einen bösen Charakter vor. Er verliere die Kontrolle, zerstöre Hotelräume und werde Menschen gegenüber gewalttätig. Als Beweis führte das Team von Amber Heard ein Video vor, bei dem Depp im Alkoholrausch eine Weinflasche durchs Zimmer warf und einen Wutausbruch hat.

Depp räumte auf Nachfragen ein, seit seiner Kindheit Probleme mit Alkohol und Drogen zu haben. Es habe alles damit angefangen, dass er mit elf Jahren die "Nervenpillen" seiner Mutter ausprobiert habe. Er sei aber nicht das "schreckliche Monster", als das er häufig dargestellt werde.

Trennte Heard Teile von Depps Finger ab?

Depp warf seiner Ex-Frau vor, ihm mehrfach ins Gesicht geschlagen zu haben. Einmal sei ihm ein Teil eines Fingers abgetrennt worden, als sie mit einer Wodka-Flasche nach ihm geworfen habe. Auf einem Flug habe sie ihn als "Waschlappen" und "Mann ohne Rückgrat" beschimpft und geschlagen. "Ich habe mir ein Kissen geschnappt und mich in der Toilette eingeschlossen, wo ich während des Fluges schlief."

Johnny Depp soll seiner Tochter Drogen gegeben haben

Besonders skurril wird es, als Depp einen Beleg für seine "verantwortungsbewusste Vaterschaft" erläutert. Er habe seiner Tochter, als sie 13 Jahre alt war, das erste Mal Marihuana gegeben. So zitiert die "Daily Mail" eine Aussage Depps über seine heute 21-jährige Tochter Lily-Rose.

Er begründete diesen Schritt damit, dass sich seine Tochter in Bezug auf diese Droge in ihren frühen Tennie-Jahren "sicher" fühlen solle.

Trennung nach nur 15 Monaten Ehe

Das Verfahren soll drei Wochen dauern und könnte noch weitere haarsträubende Details ans Licht bringen. Depp und Heard waren getrennt zum Prozess in die britische Hauptstadt gekommen. Heard wurde von Anwälten und ihrer Schwester begleitet. Depp trug eine Sonnenbrille und rauchte aufreizend, als er den High Court in London am Nachmittag des 8. Juli verließ.

Depp, der zu den bestbezahlten Schauspielern Hollywoods zählt, und die US-Amerikanerin Heard hatten sich bei den Dreharbeiten zum Film "The Rum Diary" kennengelernt. Das Paar trennte sich 2016 nach nur 15 Monaten Ehe; es begann ein langer Rosenkrieg. Im Prozess sollen britischen Medien zufolge per Video auch Depps Ex-Partnerinnen Vanessa Paradis und Winona Ryder als Zeuginnen aussagen.

Auch in den USA hat Depp wegen der Vorwürfe eine Verleumdungsklage eingereicht. Er klagt dort aber direkt gegen seine Ex-Frau. Die hatte in einem Artikel der "Washington Post" über ihre Gewalterfahrungen berichtet – allerdings ohne Depp beim Namen zu nennen.

Wie immer der Gerichtsprozess um das frühere Promi-Paar in London ausgehen mag, einen Gewinner dürfte es schon jetzt geben: die "Sun", um deren Artikel von 2018 es eigentlich geht. Das Boulevardblatt dürfte von dem Rosenkrieg vor Gericht profitieren – die Schlagzeilen sind garantiert.

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