Vergewaltigungsprozess in den USA Jury spricht Filmmogul Harvey Weinstein schuldig
Harvey Weinstein ist von einem Gericht schuldig gesprochen worden. Dem früheren Hollywood-Filmmogul war Vergewaltigung vorgeworfen worden.
Schwere Vorwürfe gegen Harvey Weinstein lösten 2017 die MeToo-Bewegung aus. Anfang Januar hatte in New York dann der Prozess gegen den ehemaligen Hollywood-Mogul begonnen. Sieben Wochen nach Prozessauftakt ist sich die Jury, die aus sieben Männern und fünf Frauen bestand, einig.
Im Prozess gegen Harvey Weinstein hat die Jury den ehemaligen Hollywood-Mogul wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung schuldig gesprochen. Das Urteil der Geschworenen wurde am Montag im Gericht in New York verkündet. In zwei Anklagepunkten wegen wiederholter sexueller Angriffe wurde der 67-Jährige dagegen freigesprochen. Nicht schuldig sei er im schwersten Anklagepunkt des "raubtierhaften sexuellen Angriffs".
Meilenstein der MeToo-Ära
Mehr als 80 Frauen, darunter bekannte Stars wie Angelina Jolie, Ashley Judd, Uma Thurman oder Salma Hayek, haben Harvey Weinstein in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Prozess drehte sich aber nur um die Vorwürfe von zwei Frauen – eine von ihnen soll Weinstein 2006 zum Oral-Sex gezwungen haben, die andere soll er 2013 vergewaltigt haben.
Die Anschuldigungen gegen Weinstein, im Herbst 2017 von der "New York Times" und dem Magazin "New Yorker" veröffentlicht und später mit dem Pulitzer-Preis gekrönt, traten die MeToo-Bewegung los. Überall auf der Welt erkannten viele Frauen und auch einige Männer ihre eigenen Geschichten in denen der Weinstein-Opfer wieder und begannen, sie unter dem Schlagwort "Me too" ("Ich auch") zu sammeln.
Der Prozess gilt als Meilenstein der MeToo-Ära. Harvey Weinstein hat nun die Möglichkeit, Berufung gegen die Entscheidung einzulegen. Einer seiner Anwälte hatte das gegenüber der Deutschen Presse-Agentur für den Fall einer Verurteilung bereits angekündigt.
- Nachrichtenagenturen dpa, afp, spot on news