Boykott von Brunei-Luxushotels George Clooneys Aufruf zeigt international Wirkung
Weil der Sultan von Brunei die Todesstrafe für Homosexuelle eingeführt hat, forderte George Clooney einen Boykott seiner Hotels. Nach seinem Aufruf ziehen nun große Firmen Konsequenzen.
Oscar-Preisträger George Clooney hat einen Boykottaufruf gegen die Luxushotels vom Sultan von Brunei, einem der reichsten Monarchen der Welt, gestartet. Nun fand der 57-Jährige weitere Unterstützer der Aktion. Unternehmen wie die Deutsche Bank, die Zeitung "Financial Times" und verschiedene Immobiliengesellschaften kündigten an, die neun Hotels des Sultans zu meiden.
Zusätzlich sollen in den Londoner U-Bahnen und Bussen künftig keine Anzeigen mehr hängen, die Werbung für Urlaub in dem Kleinstaat auf der südostasiatischen Insel Borneo machen. Burnei liegt auf der Insel Bornei, die an Malaysia grenzt.
Homosexuellen droht Steinigung
Grund für den Boykott ist eine Verschärfung der Strafgesetze, wonach in Brunei Homosexuellen nun für gleichgeschlechtlichen Sex, die Todesstrafe durch Steinigung droht. Der US-Schauspieler, Filmregisseur und Produzent Clooney ruft deshalb dazu auf, die Hotels, die dem 72-jährigen Sultan von Brunei gehören, zu meiden. Doch nicht nur der Schauspieler ist über die neue Gesetzeslage empört. Vor einem der Hotels, dem Londoner "Dorchester", hatten am Wochenende Hunderte gegen die neuen Gesetze protestiert.
Zuvor hatten die Vereinten Nationen das Mitgliedsland aufgefordert, die Gesetze nicht in Kraft zu setzen. Auch die Menschenrechtsorganisation "Amnesty International" appellierte, auf "unmenschliche Strafen" zu verzichten. Dem Hotel-Boykott von George Clooney schlossen sich Stars wie Elton John und Jamie Lee Curtis an.
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Grundlage für das Steinigungsgesetz ist die Scharia, die im weiten Sinne die religiösen und rechtlichen Normen im Islam regelt. In dem Sultanat sind zwei Drittel der 420. 000 Einwohner Muslime. Seit einiger Zeit sind dort konservative islamische Kräfte auf dem Vormarsch. Der autoritär regierende Sultan Hassanal Bolkiah hatte 2014 damit begonnen, die Scharia einzuführen. Schwule und Lesben werden in der ehemaligen britischen Kolonie seit langem unterdrückt.
- Nachrichtenagentur dpa