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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hakenkreuz-Eklat bei Sex-Messe Venus-Domina muss Nazi-Tattoo entfernen lassen
Sie steht für "außergewöhnliche Reize" und eine "besondere Optik": Dazu zählt neben der pechschwarzen Mähne, dem prallen Dekolleté und den sinnlichen Lippen mittlerweile auch ein Hakenkreuz-Tattoo auf dem Oberschenkel. Und das soll sich Domina Charlize jetzt entfernen lassen.
Ihre XXL-Tätowierung am Oberschenkel hat in den vergangenen Tagen nicht nur bei Venus-Besuchern für mächtiges Aufsehen gesorgt. Auch die Veranstalter der weltweit größten Erotikmesse zeigten sich überrascht und vor allem entsetzt von der Körperkunst der Domina. Denn Lady Charlize ist das Werbegesicht der "Kinky-Venus", dem Paradies für BDSM-Fans.
Am Anfang der offiziellen Zusammenarbeit hatte es diese Tätowierung noch nicht gegeben. Tatsächlich hat sich Charlize das Tattoo erst im Sommerurlaub stechen lassen. Und so bedeckt seit wenigen Wochen zwischen Knie und Hüfte ein Totenkopf ihre Haut. Dahinter hat sich die selbst ernannte Vollblut-Sadistin ein Hakenkreuz setzen lassen, zudem steht "SS" und "Fuck The System" auf ihrem Oberschenkel geschrieben.
Mit dieser Tätowierung wollte Domina Charlize nach eigenen Angaben ein Zeichen setzen. "Ich bin Perserin und absolut nicht rechts. Ich habe versucht, dieses Tattoo so darzustellen, dass ich gegen Rechts bin und nicht dafür", erklärt sie das Bild auf ihrem Bein im Gespräch mit t-online.de.
Dass das Tragen und Zeigen von Symbolen des Nationalsozialismus in Deutschland verboten ist, darüber habe sie sich keine Gedanken gemacht.
Hat sie ihr Tattoo geändert?
Doch wie geht es nun weiter für Charlize? Den Venus-Verantwortlichen hatte sie am Freitag versprochen, das Tattoo schnellstmöglich entfernen zu lassen. "Wir werden uns heute wieder mit ihr zusammensetzen, um zu prüfen, ob sie ihr Versprechen wahr gemacht und das Tattoo geändert hat, um dann gemeinsam über weitere Schritte zu sprechen", erklärt Sprecher Walter Hasenclever nun t-online.de.
Ihr Profil auf der offiziellen Venus-Seite wurde vorübergehend offline geschaltet. "Bis wir eine ganzheitliche Übersicht zu der Entstehung sowie der Anpassung des Tattoos haben", heißt es.
"Nicht mit den Werten der Venus zu vereinbaren"
Walter Hasenclever wolle ihr die Chance geben, den Sachverhalt aus ihrer Perspektive zu erklären, bevor er handle, betont aber auch: "Wir finden sowohl den Zeitpunkt als auch die Art und Weise der Tätowierung – unabhängig von ihrer eigentlichen Aussage bezüglich der Verurteilung der Werte, für die die angedeuteten Symbole stehen – sehr unglücklich gewählt. Sie sind nicht mit den Werten der Venus zu vereinbaren."
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Für Micaela Schäfer hingegen gibt es nur eine einzige richtige Konsequenz: "Sie muss definitiv als Gesicht für die Venus gekündigt werden." Sie selbst wolle die Zusammenarbeit jetzt mit ihr beenden. "Ich hatte vor, mit ihr ein weiteres Projekt zu verwirklichen. Das werde ich definitiv nicht mehr machen."
- eigene Recherche