Rose McGowans Enthüllungsbuch Missbrauch in Hollywood folgte auf furchtbare Kindheit
Sie enthüllte den Skandal um Produzent Harvey Weinstein, sprach zuerst über den Missbrauch in Hollywood und setzte damit eine Bewegung in Gange. Nun hat Rose McGowan ein Buch veröffentlicht.
In "Brave" beschreibt die Schauspielerin ihr Leben und ihr Schicksal. Immer wieder sei sie mit Scham und Missbrauch konfrontiert worden. Schon in ihrer Kindheit sei sie wortwörtlich durch die Hölle gegangen – lange bevor sie zum ersten Mal auf Harvey Weinstein traf.
Gewalttätiger Vater und Sektenzugehörigkeit
Rose McGowan wuchs in Italien auf, der Vater gewalttätig, die Mutter unsicher. Ihre Eltern gehörten den "Kindern Gottes" an. Dabei handelt es sich um eine polygame, religiöse Bewegung. Hierzulande wird die Gemeinschaft, die heutzutage unter dem Namen "Die Familie" bekannt ist, als Sekte bezeichnet. Als Ende der Siebzigerjahre Sex mit Kindern erlaubt wurde, floh Rose McGowan mit ihrer Mutter nach Los Angeles, wo sie nach einiger Zeit von ihrer Mutter für einen Mann allein zurückgelassen wurde. Damals war Rose erst 15 Jahre alt.
Sie hatte niemanden, nur ihren Freund William, der damals 20 Jahre alt war. Rose' Mutter verdonnerte ihn dazu, auf ihre Tochter aufzupassen. Doch er wurde ihr gegenüber gewalttätig, sodass sie vor ihm floh und auf der Straße lebte, wie sie in dem Buch beschreibt. Schon bald widmete sie sich der Schauspielerei.
"Ich erstarre, wie eine Statue"
1997 traf Rose McGowan zum ersten Mal auf Harvey Weinstein, den sie nur "das Monster" nennt. Sie habe sich viel versprochen vom ersten Treffen mit dem Filmmogul, doch er habe sie in sein Badezimmer geschubst und sie sexuell missbraucht. "Ich erstarre, wie eine Statue", schreibt Rose über diesen Moment – und außerdem: "Es schien, als hätte jeder Depp in Hollywood von meinem schwächsten und verletzendsten Moment gewusst. Und ich war diejenige, die dafür bestraft wurde."
In Deutschland ist Rose McGowans Enthüllungsbuch "Brave" ab April erhältlich.
Quellen und weiterführende Informationen:
- Bericht über "Brave" in der "New York Times"