Nach AfD-Tweet gegen Sohn Noah Barbara Becker äußert sich zur Rassismus-Diskussion
Designerin Barbara Becker hält die gesellschaftliche Diskussion nach der rassistischen Beleidigung ihres Sohnes Noah durch einen AfD-Politiker für "wahnsinnig wichtig".
Noah Becker, der als DJ und Maler arbeitet, hatte in einem Interview gesagt, Berlin sei im Vergleich zu London oder Paris eine "weiße Stadt". Daraufhin wurde er in einem Tweet des AfD-Bundestagsabgeordneten Jens Maier als "Halbneger" beleidigt. Der 23-Jährige will juristisch gegen den Politiker vorgehen.
"Es geht nicht ums Schwarzsein, sondern ums Anderssein"
Barbara Becker habe es gefreut, dass anschließend so viele Menschen aufgestanden seien und darauf empört reagiert hätten wie etwa Schauspieler Til Schweiger. Die Ex-Frau von Tennislegende Boris Becker sagte außerdem: "Es geht nicht nur ums Schwarzsein, sondern ums Anderssein. Dass man sich einfach als Menschen annimmt und sich wirklich nur als Menschen sieht und sonst nichts."
"Ich kenne keinen Schwarzen auf der ganzen Welt, der nicht schon mal mit Rassismus zu tun hatte – sei es ein berühmter Popstar, weltbekannter Schauspieler oder irgendjemand von der Straße", betont Barbara Becker. Nach ihrem Eindruck sei Deutschland ein sehr waches Land, wo solche Beleidigungen nicht geduldet werden. "Ich habe den direkten Vergleich, was in Washington aus dem Oval Office kommt."
US-Präsident Donald Trump soll in einem Gespräch mit Senatoren etwa gefragt haben, warum so viele Menschen aus "Dreckslöchern" in die USA kommen. Dabei ging es um Einwanderer aus Haiti, El Salvador und afrikanischen Ländern.
Barbara Becker wurde in Heidelberg geboren und wuchs als Tochter eines US-amerikanischen Fotografen und einer deutschen Lehrerin auf. Mit Boris Becker, mit dem sie von 1993 bis 2001 verheiratet war, hat sie die gemeinsamen Söhne Noah und Elias. Die 51-Jährige lebt in Miami und kommt etwa alle zwei Monate für eine Woche nach Berlin, um zu arbeiten, ihren Sohn und ihre Mutter zu treffen.
Quelle:
- dpa