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Inka Bause zieht in Buch Bilanz und rechnet mit dem Vater ab


Inka Bause präsentiert ihr Buch
Bilanz und Abrechnung mit dem Vater

t-online, mmh

Aktualisiert am 15.12.2016Lesedauer: 2 Min.
Inka BauseVergrößern des Bildes
Inka Bause (Quelle: dpa-bilder)

Über tausend Hits hatte Arndt Bause zu DDR-Zeiten geschrieben. Dann verstummte er. Inka Bause lässt die Stimme ihres Vaters weiterklingen. "Auf der Tonleiter in den Schlagerhimmel" heißt das Buch mit "Geschichten meines Vaters", das die Moderatorin jetzt vorgestellt hat. Eine Bilanz und Abrechnung kündigt sie an.

Arndt Bause war der Hitlieferant der DDR. Rund 1500 Lieder stammten aus seiner Feder, daraunter "Sing, mei Sachse, sing" oder Wolfgang Lipperts "Erna kommt", viele Lieder für Helga Hahnemann und "Spielverderber" für Tochter Inka, die kaum mehr jemand als Sängerin, sodnern jeder nur als Moderatorin von "Bauer sucht Frau" kennt.

Schämen für den Vater

Doch mit dem Zusammenbruch der DDR war er nicht mehr gefragt. Da war er Mitte 50. "Er war zu diesem Zeitpunkt ein mehr oder weniger unglücklicher Mann", schreibt Inka Bause im Vorwort. Sie findet nicht nur lobende Worte für ihren Vater, der sich ihrer Ansicht nach nie um "anderer Menschen Probleme gekümmert" hatte. Sie schämte sich für sein Selbstmitleid und seine Undankbarkeit: "Ich saß da mit rotem Kopf, während der Mann, der in einem schönen Haus am Stadtrand von Berlin wohnte, finanziell abgesichert lebte, glücklich verheiratet war und drei Töchter hatte, darüber schwadronierte, wie schlecht es den ostdeutschen Künstlern im Allgemeinen und ihm im Besonderen ginge."

2003 ist Arndt Bause gestorben. Ein Künstler ohne Applaus - wie eine Blume ohne Licht. "Und so ist mein Vater eingegangen und - das ist die Meinung meiner Mutter und meine eigene - viel zu früh an gebrochenem Herzen gestorben."

"Endlich wieder gehört werden"

Seine Erinnerungen hatte er um die Jahrtausendwende auf Band gesprochen, in dem Studio, in dem er sonst Hits produzierte. "Er wollte endlich wieder gehört werden, und wenn das mit seiner Musik nicht mehr ging, dann wollte er sich eben von der Seele reden, was ihn bewegte."

Fast 16 Jahre nach dem Erscheinen des Buchs "Der Mann mit der goldenen Nase" brachte Inka Bause das Buch ihres 1936 geborenen Vaters zu dessen 80. Geburtstag auf den neuesten Stand.

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