Zu Ehren des kanadischen Premiers Obama-Töchter feiern Staatsbankett-Premiere
Große Ehre für die Töchter von US-Präsident Barack Obama: Malia (17) und Sasha (14) durften am Donnerstagabend an ihrem ersten Staatsbankett im Weißen Haus teilnehmen. Dass dieses ausgerechnet zu Ehren des Besuchs aus dem Nachbarland ausgerichtet wurde, wird dabei kein Zufall gewesen sein.
Das Staatsbankett fand für den kanadischen Premierminister Justin Trudeau und seine Frau Sophie statt. Sein Besuch ist der erste eines kanadischen Regierungschefs in Washington seit zwei Jahrzehnten.
Der 44-Jährige wuchs selbst als Sohn eines Politikers auf: Sein Vater ist der frühere kanadische Premierminister Pierre Trudeau, der mit einer kurzen Unterbrechung von 1968 bis 1984 an der Spitze der Regierung stand. Da passte es ins Bild, dass Barack Obama zu dem glamourösen Bankett nun auch seine Töchter mitbrachte.
Trudeau bewundert Obama-Töchter
Trudeau ging laut "Washington Post" in seiner Rede dann auch auf die beiden ein und machte klar, dass er sich gut in ihre Lage hineinversetzen könne. Sowohl was die Vorteile angeht, das Kind eines Staatschefs zu sein, als auch die vielfältigen Nachteile.
"Ich bewundere euch beide für eure außerordentliche Stärke und eure Anmut", so Trudeau. Ihre ungewöhnliche Kindheit habe ihnen nicht nur Kraft, sondern auch Weisheit für ihr gesamtes Leben gegeben.
An dem Dinner nahmen auch diverse Prominente teil: Sängerin Sara Bareilles trug mit einem Kinder-Gospelchor ihren Song "Brave" vor, unter den Gästen waren zudem die Schauspieler Ryan Reynolds und Blake Lively, Sandra Oh, Michael J. Fox und Mike Myers.
Launiges Treffen zweier Staatschefs
Am Donnerstagmittag hatte der US-Präsident seinen Gast mit militärischem Zeremoniell willkommen geheißen. In vielen Punkten wie dem Kampf gegen den Klimawandel und den Rechten von Homosexuellen sind sich Obama und Trudeau nahe. Entsprechend launig fiel auch eine Pressekonferenz aus, die beide gaben.
So ging es beispielsweise darum, ob sich Kanada auf eine Auswanderungswelle aus den USA vorbereiten müsse, wenn Donald Trump zum Präsidenten gewählt würde. Obama antwortete: "Jedes Mal, wenn wir Präsidentschaftswahlen haben, sollen sich unsere Freunde im Norden auf einen Exodus von Amerikanern vorbereiten, die schwören, nach Kanada zu ziehen, wenn der Kerl der anderen Partei gewinnt. Normalerweise geht aber alles gut aus."
Obama scherzt über graue Haare
Auch das Alter war ein Thema der beiden. Der ergraute Obama, der vor sieben Jahren jugendlich und ohne ein graues Haar ins Amt gestartet war, wandte sich an den sehr juvenilen und für sein gutes Aussehen gerühmten Trudeau: "Wenn das dunkle Haar bleiben soll, muss man früh mit dem Ausdünnen anfangen. Man kommt sonst irgendwann an den Punkt, an dem es zu spät ist. Dann sitzt man in der Falle."
Breit lächelnd erwähnte Obama auch, dass das Eishockeyteam seiner Heimatstadt Chicago derzeit den Stanley Cup innehat, den begehrtesten Pokal im nordamerikanischen Eishockey. Er erntete dafür im Rosengarten großes Gelächter und Buhrufe.
"Es gibt ein paar Dinge", sagte Obama, "auf die wir uns nie werden einigen können: "Wer hat eigentlich das bessere Bier? Und wer ist besser im Eishockey?"