Vermögen, Verluste, Verschwendung Harald Schmidt über Mallorca-Villa: "Hat mich genervt"
Harald Schmidt gewährt in einem Podcast Einblicke in den Umgang mit Geld, Reichtum und Immobilien. Dabei lässt er auch Kritik an der Politik durchblicken.
"Ich hatte ein Ferienhaus auf Mallorca und es war der glücklichste Tag meines Lebens, als ich es losgeworden bin – mit riesengroßen finanziellen Verlusten", sagt Harald Schmidt in einer neuen Ausgabe des Podcasts "Hangweyrer & Palfrader". Es sei ein "Sensationshaus" gewesen, "Malibu-Level", so Schmidt. Man habe einen direkten Zugang "über den Felsen zum Meer" gehabt. "Wie es bei Neureichen so ist: Man verdient das erste große Geld und kauft sich so ein Haus auf Mallorca."
"Was ich aber schockmäßig am zweiten Tag erfahren habe: Man braucht einen Pepe, der sich kümmert", erinnert er sich offenbar anekdotenhaft an einen spanischen Immobilienverwalter, dem er im Podcast einen beliebigen Vornamen verpasst. Der komme dann mit einem riesigen Schlüsselbund und verwalte dein Haus – und plötzlich werde es vermietet, ohne dass man davon wüsste. "Ich merkte dann: Ich bin kein Ferienhaustyp und habe das zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt verkauft." Heute wäre es sicher das Fünffache wert, mutmaßt Schmidt.
"Kurz davor, mein Haus auf Mallorca zu verschenken"
Doch der ehemalige Late-Night-Moderator trauert dem Objekt nicht hinterher, im Gegenteil: "Ich war kurz davor, mein Haus auf Mallorca zu verschenken, so sehr hat es mich genervt." Heute sei es für ihn viel komfortabler, Häuser zu mieten. "Das rechnet sich auch: Der Unterhalt eines Hauses kostet genauso viel, wie wenn ich eines für vier Wochen im Sommer miete."
Damit meint er luxuriöse Anwesen und Villen, die den höchsten Ansprüchen genügen. Urlaub mache er an solchen Orten gerne, aber der Aufwand, der mit solchen Luxusgütern einhergeht, sei ihm fremd. Seit seiner gescheiterten Mallorca-Immobilie sehe er solchen Erwerb auch als Geldanlage kritisch.
Auch sonst spricht Harald Schmidt in dem Podcast viel über Geld: "Ich staune, wer sich alles für 5.000 Euro ruiniert." So habe ihm ein früherer ARD-Programmdirektor gesagt: "Selbstverständlich erwarte ich von dir, dass du korrupt bist, aber bitte niemals unter zehn Millionen."
Bei 2.500 Euro Netto im Monat spüre man "jede teure Fahrkarte", so Schmidt. "Aber ob du drei Millionen hast oder fünf Millionen", das sei dann auch egal. "Entweder du hast eine Jacht mit 40 Leuten Besatzung, zwei Hubschraubern und eine Boeing – oder du fliegst Ryanair. Dazwischen gibt es nichts."
"Alles andere ist Luxus"
Über den Umgang mit Reichtum sagt Schmidt: "Wenn man seine Miete zahlen kann und nicht mehr auf die Preise im Restaurant achten muss, hat man es geschafft. Alles andere ist Luxus." Anschließend stichelt er gegen Millionäre, die ihr Vermögen vermehren wollen: Diese Menschen würden immer mehr und mehr wollen, ständig seien sie auf der Suche nach der nächstbesten Anlage – und könnten so ihren Reichtum gar nicht genießen.
"Deswegen lache ich mich kaputt über die Parteien, die sagen, jetzt müssen wir an die Reichen ran. Zum einen kennen sie gar keine und der Reiche selbst sagt: 'Kommen Sie bitte rein, hier sind meine Anwälte und Steuerberater, hier sind die Unterlagen – wie Sie sehen, habe ich nichts.' Und zwar ganz legal." Deren Anwälte kosten "1.000 Euro die Stunde" und haben "fünf Abschlüsse in den Eliteuniversitäten der USA", so Schmidt.
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