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Ruth Maria Kubitschek: So sieht "Spatzl" aus "Monaco Franze" heute aus


41 Jahre später
So sieht das "Spatzl" aus "Monaco Franze" heute aus

Von dpa, t-online, rix

Aktualisiert am 11.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Ruth Maria Kubitschek: Die Schauspielerin stand in den Achtzigern für "Monaco Franze" vor der Kamera.Vergrößern des Bildes
Ruth Maria Kubitschek: Die Schauspielerin stand in den Achtzigern für "Monaco Franze" vor der Kamera. (Quelle: United Archives / imago)

Am 11. Mai 1983 lief die letzte Folge von "Monaco Franze – Der ewige Stenz". Ruth Maria Kubitschek spielte damals "Spatzl", eine Rolle, der sie heute dankbar ist.

Über viele Jahre hinweg hat Ruth Maria Kubitschek das deutsche Fernsehen geprägt. Sie war auf dem ZDF-"Traumschiff" an Bord, spielte im ARD-"Tatort" mit oder in der Serie "Das Erbe der Guldenburgs" im Zweiten.

Kultstatus erlangte die Schauspielerin an der Seite von Helmut Fischer als Annette von Soettingen alias "Spatzl" in "Monaco Franze – Der ewige Stenz". Am 2. März 1983 kam die Serie ins Fernsehen. Damals war Ruth Maria Kubitschek Anfang 50 und schon lange keine Unbekannte mehr. Nach zehn Folgen war im Mai Schluss.

"Ich glaube, nun ist alles gesagt!"

Mittlerweile hat sich Ruth Maria Kubitschek aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Filme dreht sie keine mehr, auch für Interviews steht sie nicht mehr zur Verfügung. Das hatte die Schauspielerin bereits vor zwei Jahren anlässlich ihres 90. Geburtstages klargemacht.

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Zwei Jahre später tauchte Ruth Maria Kubitschek dann doch noch einmal in der Presse auf. Mit dem "Stern" sprach sie im Dezember über ihr Leben, ihre Kindheit und die Karriere. In dem Gespräch stellte sie aber auch klar: Das wird ihr letztes Interview sein. "Ich glaube, nun ist alles gesagt!" Ruth Maria Kubitschek hat offensichtlich genug vom Rampenlicht, genug von Reporterfragen und vermutlich auch genug davon, im öffentlichen Interesse zu stehen.

Nach 60 Jahren im Rampenlicht zog sie sich zurück

Geboren wurde die Schauspielerin 1931 in Komotau (heute Tschechien) am Rande des Erzgebirges. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Sachsen-Anhalt. Ihren Drang an die Bühne setzte sie gegen den Willen ihrer Eltern durch. Nach dem Besuch von Schauspielschulen in Halle und Weimar gab sie ihr Debüt als Fina in Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" in Halle. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zu einem Star des DDR-Fernsehens und DEFA-Films.

Doch die junge Frau wollte mehr. 1959 ging sie mit ihrem Sohn in den Westen. Ihr Mann, der Opern- und Theaterregisseur Götz Friedrich, blieb in der DDR, durfte aber auch im Westen inszenieren. Ein zweiter wichtiger Mensch an Kubitscheks Seite wurde später der "Traumschiff"-Erfinder Wolfgang Rademann.

Am Schlosstheater in Celle begann Kubitscheks westdeutsche Karriere. Gefördert wurde sie dabei von dem großen österreichischen Theatermann Fritz Kortner. Schon bald folgten Rollen in bundesdeutschen Fernsehproduktionen – Auftritte in "Lysistrata" (1961), "Die Powenzbande" (1973) oder die Titelrolle in "Melissa" (1966).

"Das 'Spatzl' hat mich befreit"

Unvergessen bleibt indes ihre Rolle als "Spatzl" in der ARD-Kultserie "Monaco Franze – Der ewige Stenz" unter der Regie von Helmut Dietl. Wie sie großzügig ihrem umtriebigen Fernseh-Ehemann Franz Münchinger (gespielt von Helmut Fischer) jede Eskapade verzieh, gehört zu den amüsantesten Kapiteln deutscher TV-Geschichte.

Mehr als 40 Jahre nach der ersten Folge sagte sie dem "Stern", dass sie von ihrer Rolle fürs eigene Leben profitiert habe. "Das 'Spatzl' hat mich befreit", so die 92-Jährige. "Ich konnte nicht so gut verzeihen. Vieles wäre einfacher gewesen, wäre ich wie dieses 'Spatzl' gewesen, weil ich dann bei meinen Männern geblieben wäre, statt harte Schlussstriche zu ziehen."

Wie Kubitschek weiter in dem Interview erzählte, gab ihre Person selbst die Inspiration für die Rolle. "Die Figur ist in weiten Teilen mit mir identisch." Helmut Dietl und der Autor Patrick Süskind hätten sie in München zum Essen eingeladen und über ihr Leben ausgefragt. "Der Figur fehlte anfänglich jegliches Fleisch, es war eine leere Rolle. Im Schwips erzählte ich alles Mögliche aus meinem Leben, und so nahm diese Annette von Soettingen, wie sie hieß, Form an", erinnerte sie sich.

2013 spielte sie ihre letzte Rolle

Mit Dietl drehte sie 1985 auch die Kultserie "Kir Royal", in der die Münchner Schickeria köstlich auf die Schippe genommen wurde. Bis sie 2014 in den Ruhestand ging, war Kubitschek ein Stammgast im Fernsehen – Quoten-Hits wie "Freunde fürs Leben", "Katrin ist die Beste", "Teuflisch starke Frauen" und "Das Erbe der Guldenburgs" untermauerten ihre Popularität. 2013 spielte sie in dem Kinofilm "Frau Ella" schließlich ihre letzte Rolle.

Langeweile kommt für Kubitschek aber auch abseits von Bühne und Kamera nicht auf. Im Gegenteil. Sie ist eine leidenschaftliche Gärtnerin und Malerin und darüber hinaus eine talentierte Roman- und Sachbuch-Autorin ("Im Fluss des Lebens" und "Anmutig älter werden").

In ihrer Schweizer Wahlheimat lebt sie seit mehr als 25 Jahren, 2013 wurde sie eingebürgert. "Ich fühle mich hier wirklich zu Hause, ich ticke inzwischen auch wie die Schweizer", sagte sie mal der Deutschen Presse-Agentur.

Verwendete Quellen
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